Ukraine-Krieg: Artilleriegefechte im Süden und Osten der Ukraine
Im Ukraine-Krieg haben sich russische und ukrainische Truppen im Süden und Osten des Landes mit Artillerie beschossen. Beide Seiten berichten von Erfolgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Osten und Süden der Ukraine kam es erneut zu schweren Gefechten.
- In Kiew heisst es, man hätte russische Stellungen in Luhansk und Donezk vernichtet.
- Moskau wiederum berichtet von zurückgeschlagenen «ukrainischen Angriffen».
Im Osten und Süden der Ukraine haben die Truppen Moskaus und Kiews sich am Samstag mit schwerer Artillerie beschossen. Das geht aus den Militärangaben der ukrainischen und russischen Seite hervor. Die ukrainischen Kämpfer hätten in den Gebieten Luhansk und Donezk russische Stellungen vernichtet, hiess es in Kiew.
In Moskau teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass «ukrainische Angriffe» in den Gebieten Donezk, Luhansk und Cherson zurückgeschlagen worden seien.
Ukraine-Krieg: Kiew will Gebiete zurückerobern
Kiew hatte seit Beginn des Ukraine-Krieges immer wieder angekündigt, sich die von russischen Truppen besetzten Gebiete zurückzuholen. Die Rede war einmal mehr auch von Hunderten Toten je Seite in den nicht unabhängig überprüfbaren Militärberichten.
Im Gebiet Cherson meldeten die Behörden den schwersten Artilleriebeschuss seit Tagen. Die ukrainische Führung will die Region im Süden des Landes nach ersten Erfolgen noch komplett befreien.
Region um Cherson muss wegen Ukraine-Krieg evakuiert werden
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag gesagt, dass die Region wegen der schweren Kampfhandlungen evakuiert werden müsse. Zehntausende Menschen waren nach Angaben der Besatzungsbehörden bereits auf von Russland kontrolliertes Gebiet geflohen. Die Ukraine spricht von einer Verschleppung ihrer Bürger.
In den umkämpften Teilen der Region Cherson sollen weiter rund 170'000 Menschen ausharren, die bisher nicht fliehen wollten oder konnten. Nach nicht überprüfbaren Angaben des russischen Verteidigungsministeriums werden weiter rund 5000 Menschen täglich in Sicherheit gebracht. Die Menschen werden über den Fluss Dnipro mit Booten und über eine Pontonbrücke evakuiert.
Cherson ist die bislang einzige Gebietshauptstadt, über die Kiew nach dem russischen Einmarsch schon Ende März die Kontrolle verloren hatte. Im September wurde das Gebiet nach einem Scheinreferendum von Russland annektiert, kein Land erkennt diesen Völkerrechtsbruch an. Die ukrainische Armee führt dort seit Wochen eine Offensive zur Befreiung der Region.