Ukraine-Krieg: Das steckt hinter Prigoschins Kriegs-Ende-Forderung

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Russland,

Jewgeni Prigoschin forderte ein Ende im Ukraine-Krieg – oder zumindest wirkte das so. Experten ordnen den brisanten Blogeintrag des Wagner-Chefs ein.

prigoschin ukraine
Wagner-Chef Prigoschin spricht in einem Video bezüglich der Ukraine auf einem Friedhof. - Screenshot Twitter /@NOELreports

Das Wichtigste in Kürze

  • Ausgerechnet Jewgeni Prigoschin fordert in einem Blogbeitrag das Ende des Ukraine-Kriegs.
  • Jedoch nicht lange – kurze Zeit später rudert der Wagner-Chef zurück.
  • Was steckt dahinter? Nau.ch hat bei Experten nachgefragt.

Jewgeni Prigoschin sorgte mit einem Blogbeitrag für mächtig Wirbel. Der Chef der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner pochte darin auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Russland habe die Ziele seiner «militärischen Spezialoperation» erreicht, schreib er.

Die Kehrtwende hielt allerdings nicht lange. Nur kurze Zeit später ruderte der Wagner-Chef zurück und relativierte seine Aussagen. Warum?

Ukraine-Krieg: Fehlende Mittel auf beiden Seiten

«Die erste Fassung war ein Schnellschuss, die er nun negieren musste», erklärt Militär- und Strategie-Experte Albert A. Stahel gegenüber Nau.ch.

In der neueren Fassung sei von einem Abnutzungskrieg die Rede – nicht von einem Frieden. «Der Abnützungskrieg entspricht der Realität», so Stahel. Bedeutet: Bei dem Konflikt dürften beide Seiten deutlich mehr Verluste als Gewinne machen.

Stahel erklärt: «Der Ukraine fehlen für eine entscheidende Offensive die Flugzeuge. Die Russen verfügen über genügend Waffen, die aber nicht mehr modern sind.»

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Ukraine-Krieg?

Prigoschin selbst behauptete, sein Blogeintrag vom Freitag sei falsch interpretiert worden. Seine Kernaussage sei gewesen, dass es einen «ehrlichen Kampf» geben müsse.

Russland-Experte Ulrich Schmid von der Universität St.Gallen sagt dazu auf Anfrage: «Wenn man den ganzen Blogbeitrag liest, dann sieht man, dass Prigoschin nur die Gefahr beschwört, eine ukrainische Gegenoffensive könne die russischen Eroberungen infrage stellen.»

Ein baldiges Ende des Krieges scheint also keineswegs in Sicht. Auch der Wagner-Chef drohte der ukrainischen Armee in seinem jüngsten Schreiben erneut: «Wir sehen uns in Bachmut.»

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