Ukraine-Krieg: Diese Folgen hat die Staudamm-Explosion
Nicht nur zahlreiche Menschen haben ihr Zuhause verloren. Auch Chemikalien, die aus den zerstörten Industriebetrieben austreten, stellen eine grosse Gefahr dar.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Ukraine beschädigte eine Explosion einen Staudamm stark.
- Das dadurch freigesetzte Wasser führte zu heftigen Überschwemmungen.
- Die Folgen für Mensch und Natur sind fatal.
In der ukrainischen Stadt Cherson wurden der Staudamm und das Wasserkraftwerk durch eine Explosion stark beschädigt. Noch immer ist nicht geklärt, wer hinter dem Angriff steckt. Was aber schon klar ist: Die Folgen für die Ukrainer und die Natur sind fatal.
Einerseits führte das aus dem Stausee abfliessende Wasser zu heftigen Überschwemmungen. Zahlreiche Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, denn sie mussten ihr Zuhause verlassen. In der Überschwemmungszone liegen 80 Dörfer. Auch vermisst werden viele.
Hinzu kommt: Der stellvertretende Leiter der Regionalverwaltung Chersons, Jurij Sobolewskyj, warnt vor Minengefahr. Das Hochwasser hat Minen vom Ufer des Dnipro weggeschwemmt. Das bedroht nun das Leben der Zivilbevölkerung weiter.
Andererseits sind die landwirtschaftlichen Flächen, welche für den Getreideanbau in der Ukraine eingesetzt werden, jetzt unbrauchbar. Zudem registrieren die Behörden ein massenhaftes Fischsterben und warnen vor einer Seuchengefahr. Denn: Industriebetriebe wurden zerstört und jetzt befinden sich schädlichen Chemikalien im Wasser.
Wasserknappheit droht
Hunderttausende Menschen haben keinen normalen Zugang mehr zu Trinkwasser. Auch südlich gelegene Orte, die vom Kachowka-Stausee beliefert werden, könnten von einer Wasserknappheit betroffen sein.
Eine gute Nachricht im ganzen Übel: Für das nördliche gelegene Kernkraftwerk Saporischschja besteht keine unmittelbare Gefahr, wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtet.
Wer ist für Explosion verantwortlich?
Die kriegsführenden Länder schieben einander die Schuld in die Schuhe. Die Ukraine wirft Russland Staatsterrorismus vor, Moskau beschuldigt Kiews Truppen der vorsätzlichen Sabotage, heisst es in der «The Epoch Times».
Nicht nur ukrainische Dörfer, sondern auch russische Verteidigungsstellen im Gebiet Cherson wurden von der Flut zerstört. Deshalb ist die Schuldzuweisung schwierig.