Ukraine-Krieg: Ehemaliger Russen-Diplomat zweifelt an Putin-Erfolg
Der ehemalige russische Uno-Diplomat Boris Bondarew warnt vor Wladimir Putin. Um den Ukraine-Krieg zu gewinnen, nehme er Millionen Menschenleben in Kauf.
Das Wichtigste in Kürze
- Boris Bondarew, ehemaliger russischer UNO-Botschafter, warnt vor Putins Kaltblütigkeit.
- Um seine Kriegsziele zu erreichen, werde der Kreml-Chef 20 Millionen Russen opfern.
- Bondarew glaubt aber, dass «Putins Glück» ihn vorher verlassen wird.
Wie viel ist Putin noch bereit zu opfern? Und wird er notfalls sogar zu Atomwaffen greifen? Diese Fragen stellen sich im Ukraine-Krieg seit Wochen, was immer wieder zu neuen Spekulationen führt.
Geht es nach dem ehemaligen russischen UNO-Diplomaten Boris Bondarew, hat Putin noch lange nicht genug. In einem Interview mit «Sky News» warnt Bondarew vor Millionen von Kriegsopfern, die der Kreml-Chef bereit ist zu opfern.
«Er könnte 10 oder 20 Millionen Russen opfern, nur um den Ukraine-Krieg zu gewinnen, nur um alle Ukrainer abzuschlachten. Für ihn ist es eine Frage des Prinzips, daran sollten Sie keine Zweifel haben», gab der Russe zu bedenken.
Eine Niederlage komme für Putin gar nicht in Frage, da es für ihn «eine Frage des politischen Überlebens» ist. «Wenn er diesen Krieg verliert, wird das Putins Ende sein», so Bondarew. Genau deswegen sei sein weiteres Vorgehen so unberechenbar.
Ukraine-Krieg: Ex-Diplomat zweifelt an Putins Erfolg
Auch die Atom-Drohungen seien grundsätzlich ernst zu nehmen, sagt Bondarew. Obwohl sie vor allem als Erpressung dienen würden.
Darum sei es wichtig, sich nicht von Putins Drohungen einschüchtern zu lassen und klare Signale zu geben. Schliesslich nutze Putin das Potential einer nuklearen Katastrophe aus, um «andere Länder in die Enge zu zwingen.»
Ob dieser Plan am Ende aufgehen wird, bezweifelt der ehemalige Diplomat aber: «Putin ist nicht klug, er hatte bisher einfach nur Glück. Ich glaube, jetzt ist sein Glück vorbei.»
Boris Bondarew hat 20 Jahre lang als Diplomat von Russland gearbeitet. Nach seinem Uno-Rücktritt im Mai dieses Jahres steht er unter Dauerschutz von Schweizer Sicherheitsbehörden.