Ukraine Krieg: Extremisten von «Regiment Asow» kämpfen gegen Putin
Das Regiment Asow kämpft in Mariupol mit aller Macht gegen Putins Truppen. Die im Ukraine-Krieg im Einsatz stehende Extremisten-Gruppe ist äusserst umstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Asow-Regiment verteidigte die Hafenstadt Mariupol gegen die Putin-Truppen.
- Das Regiment ist wegen Nationalisten und Rechtsextremisten aber umstritten.
- Für die meisten Ukrainer sind sie Kämpfer, die ihr Land gegen Angreifer verteidigen.
Im umkämpften Mariupol greifen Putin und seine Streitkräfte die Ukraine besonders brutal an. Seit Anfang März wird die Hafenstadt von Russland belagert und ist immer wieder heftigen Bombardements ausgesetzt.
Am Freitag sagte ein Sprecher des Welternährungsprogramms in Genf: «Die letzten Reserven an Essen und Wasser gehen zu Ende.» Zudem fehlten Versorgungsgüter und Medikamente, hiess es vom UN-Flüchtlingshilfswerk. Auch sonst sei die Versorgungskette nicht mehr gewährleistet – unter anderem wegen der Angst der Lastwagen-Fahrer vor Schüssen.
Wer keine Angst vor russischen Schüssen im Ukraine-Krieg zu haben scheint, ist das «Regiment Asow» der ukrainischen Nationalgarde. Anfang der Woche posten die Streitkräfte ein Video auf Twitter. Darin ist ein russischer Schützenpanzer in der Gegend bei Mariupol zu sehen. Es wird das Feuer eröffnet und das Fahrzeug mit dem «Z» geht in Flammen auf.
Putin benutzt Asow als Vorwand für Ukraine-Krieg
In einer Mitteilung behauptet das Asow-Regiment, sie hätten innerhalb eines Tages mehrere gepanzerte russische Militärfahrzeuge sowie «viel Infanterie vernichtet». Ob diese Angaben stimmen, lässt sich nur schwer überprüfen.
Die Soldaten, welche direkt dem ukrainischen Innenministerium unterstellt sind, gelten als gut trainiert. Die Einheit ist aber auch umstritten, da sie aus Nationalisten und Rechtsradikalen besteht. Putin und sein Gefolge haben ihre Existenz unter anderem als Vorwand für den Ukraine-Krieg genutzt.
Gegründet hat sich die Einheit im Mai 2014 als Freiwilligenbataillon. Einige Kämpfer waren zuvor Teil einer aktiven Gruppe ukrainischer Rechtsextremer. Andere Anhänger kamen aus der Szene der Fussballultras oder aus nationalistischen Kreisen. Seit Jahren pflegt Asow Kontakte zu rechtsextremen Kreisen im Ausland.
Einfluss in Gesellschaft laut Experten überbewertet
Auch das Wappen der Einheit, geziert durch eine Wolfsangel, war von Anfang an umstritten. «Die Wolfsangel hat eine rechtsradikale Konnotation, es ist ein heidnisches Symbol, das auch die SS verwendet hat.» Dies sagt Andreas Umland, Experte am Stockholmer Zentrum für Osteuropa-Studien, im Gespräch mit «DW».
Von der ukrainischen Bevölkerung werde das Symbol aber nicht als faschistisch angesehen. «Normalerweise betrachten wir Rechtsextremismus als etwas Gefährliches, was zum Krieg führen kann», so Umland. In der Ukraine sei es umgekehrt verlaufen.
Der Einfluss von Asow auf die Gesellschaft werde überbewertet. Für die meisten Ukrainer seien sie Kämpfer, die ihr Land gegen einen übermächtigen Angreifer verteidigen.