Ukraine-Krieg: Frage zu Staudamm sorgt im Russen-TV für Aufruhr
Der im Ukraine-Krieg gesprengte Kachowka-Staudamm sorgt im Russen-TV für Gesprächsstoff. Besonders die Frage eines Experten bringt die Moderatoren ins Stocken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms sorgte in der Südukraine für eine Flutkatastrophe.
- Über die Sprengung wurde auch in Putins Propaganda-Sendung diskutiert.
- Darin stellt ein russischer Politologe eine heikle Frage – und sorgte so für Aufruhr.
Am Dienstag wurde im Ukraine-Krieg der riesige Staudamm Kachowka gesprengt. Dass es wohl die Russen waren, schien ziemlich schnell klar zu sein. Trotzdem versucht Russland, die Schuld für das Desaster der Ukraine zuzuschieben.
Auch in der Propaganda-Sendung des Senders NTW wurde die Staudamm-Sprengung thematisiert. Spätestens seitdem bestehen kaum mehr Zweifel über Russlands Rolle.
«Wenn es uns nützt, warum ist es dann schlimm?», fragte der russische Politologe Viktor Olevich in der Gesprächsrunde und sorgte damit beinahe für einen Eklat.
Sofort wurde er von den Moderatoren unterbrochen, die anschliessend den Militärexperten Alexej Leonkow reden liessen. Doch auch dieser Rettungsversuch ging schief. Leonkow betonte, dass es schier unmöglich sei, den Damm mit einem einfachen Geschoss zu sprengen.
Ukraine-Krieg: Russen widersprechen der Propaganda
«Da braucht man eine grosse Menge an Sprengstoff. Der muss so gelegt werden, dass bei einer Explosion die Wassermengen, die auf die Schleusen drücken, den Rest erledigen.»
Mit der Aussage widerspricht Leonkow der bisherigen russischen Erzählung, dass die Explosion an der Oberfläche den Staudamm zerstört haben soll.
Seit der Sprengung wird das Kriegsgebiet Cherson im Süden der Ukraine überflutet. Laut dem Ukraine-Präsidenten Selenskyj forderte diese weitere Katastrophe im Ukraine-Krieg auch Tote: «Menschen, Tiere sind gestorben. Von den Dächern der überfluteten Häuser sehen Menschen, wie Ertrunkene vorbeitreiben.»