Ukraine-Krieg: Hier schlagen die Raketen in Winnyzja ein
Das Wichtigste in Kürze
- In Winnyzja wurde 23 Menschen getötet.
- Überwachungsvideos zeigen den Moment, als russische Raketen einschlagen.
- Selenskyj bezeichnet den Angriff als «offenen Akt des Terrorismus».
Es scheint ein ganz normaler Donnerstag in der zentralukrainischen Stadt Winnyzja zu sein: Überwachungskameras zeigen eine Frau, die in einem Café bezahlt, Passanten schlendern über einen Platz, zwei Velofahrer sind zu sehen.
Doch dann lässt eine Schockwelle das Bild erzittern, die Fahrradfahrer fallen zu Boden, Menschen laufen panisch umher. Eine Staub- und Rauchwolke verdunkelt die Sonne. Im Café zerstört die Schockwelle das Fenster, eine zweite richtet noch mehr Chaos an. Die Kundin und die Barista scheinen unverletzt.
Es sind Videos, die den russischen Raketenangriff im Ukraine-Krieg auf Winnyzja zeigen. Sie werden von verschiedenen Medien als authentisch eingestuft. Beim Angriff wurden 23 Menschen getötet, darunter drei Kinder, und dutzende weitere verletzt.
Russland hat den Angriff auf Winnyzja bestätigt: Ein «Garnisonshaus der Offiziere» sei mit «hochpräzisen Raketen» getroffen worden. Dabei seien hochrangige Kommandeure und Vertreter ausländischer Waffenlieferanten eliminiert worden. So zumindest die Version aus Moskau.
Der Westen widerspricht aber: Es gebe keine Hinweise darauf, dass in der Nähe ein militärisches Ziel gewesen sei, sagt ein hochrangiger Pentagon-Vertreter. Es sehe eher so aus, als ob ein Gebäude mit Wohnungen getroffen worden sei. Die Ukraine hingegen sagt, ein Gebäude mit Büros und kleinen Geschäften sei angegriffen worden.
Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte, dass Russland wegen der Angriffe auf Zivilisten im Ukraine-Krieg als «Terrorstaat» bezeichnet werde. Der Beschuss von Winnyzja sei ein «offener Akt des Terrorismus».