Ukraine-Krieg: Kiew will nur mit Putin-Nachfolger verhandeln
Kiew zeigt sich zu Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg bereit – allerdings nicht mit Präsident Putin, sondern mit dessen Nachfolger.
Das Wichtigste in Kürze
- Einem ukrainischen Berater zufolge ist Kiew für Friedensverhandlungen bereit.
- Allerdings will die Ukraine nicht mit Putin verhandeln, sondern mit seinem Nachfolger.
Vor neun Monaten liess der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren. Seither sind die Verhandlungen zwischen den Parteien im Ukraine-Krieg stets gescheitert. Wie der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak auf Twitter schreibt, habe sich Kiew aber nicht gegen weitere Verhandlungen geweigert.
Im Gegenteil: Die Ukraine sei bereit für Friedensverhandlungen – mit dem Nachfolger von Wladimir Putin. Mit dem aktuellen Machthaber wolle sich die ukrainische Führung jedoch nicht an den Verhandlungstisch setzen.
«Ist Putin bereit? Offensichtlich nicht. Deshalb sind wir konstruktiv in unserer Einschätzung: Wir werden mit dem nächsten Staatschef sprechen», heisst es weiter.
Important: Ukraine has never refused to negotiate. Our negotiating position is known and open.
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) November 7, 2022
1. First, RF withdraws troops from 🇺🇦
2.After everything else
Is Putin ready? Obviously not. Therefore, we are constructive in our assessment: we will talk with the next leader of RF.
Die Aussagen des Beraters folgen auf einen Bericht der «Washington Post» vom Samstag. Dem Artikel zufolge ermutigt die US-Regierung um Präsident Joe Biden die Ukraine, Offenheit für Verhandlungen mit Moskau zu signalisieren.
Erzwungene Verhandlungen im Ukraine-Krieg
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj müsse Russland aber zu ernsthaften Verhandlungen gezwungen werden. «Der destabilisierende Einfluss Russlands konfrontiert die Welt mit Krieg, Energie- und Nahrungsmittelkrisen», sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache.
Zudem würde der Ukraine-Krieg die gewohnten internationalen Beziehungen zerstören.
Auch der Kampf gegen die Klimakrise «leidet wirklich», könne aber nicht vernachlässigt werden, so Selenskyj. «Wer es mit der Klima-Agenda ernst meint, muss es auch für nötig halten, die russische Aggression sofort zu stoppen.»