Ukraine Krieg: Kiew wird immer noch bombardiert
Auch nach dem angeblichen Abzug wird Kiew im Ukraine-Krieg bombardiert, in Tschernihiw wurden die Angriffe gar intensiviert.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew und Tschernihiw stehen weiterhin unter Beschuss.
- Einige russische Einheiten wurden zwar abgezogen, die Angriffe aber teils intensiviert.
- Der Kreml spricht nun auch von einer Neuformierung und nicht mehr von einem Abzug.
Ganz leiser Optimismus machte sich am Dienstag breit, als Russland ankündigte, die Militäraktionen bei Kiew und Tschernihiw «radikal» zu reduzieren. Kiew, London und Washington warnten aber, der Kreml ziehe Truppen nur zur Neuformierung oder zum Einsatz in anderen Gebieten ab. Am Mittwoch zerbombte Russland dann das kleine bisschen Hoffnung vollends: Kiew und Tschernihiw meldeten keinen Rückgang der Angriffe.
Russland führe weiterhin einen grossangelegten Angriff auf Kiew aus, liess das ukrainische Verteidigungsministerium verlauten. Angriffe rund um die Hauptstadt seien im Ukraine-Krieg fortgesetzt worden. Der Feind habe aber signifikante Verluste erlitten.
Der Bürgermeister der nordukrainischen Stadt Tschernihiw sprach gegenüber CNN von «kolossalen Angriffen». Seit der russischen Ankündigung hätten sie sogar zugenommen, so Wladyslaw Astroschenko. Rund 25 Zivilisten seien dabei verletzt worden.
Es würden in der Tat einige Truppen auf das Gebiet von Belarus gebracht, sagt der Bürgermeister. «Es scheint aber mehr eine Rotation zu sein als das Ende der Feinseligkeiten.» Er hat seine Lehre aus der Ankündigung gezogen: «Es ist eine weitere Bestätigung, dass Russland immer lügt», meint Bürgermeister Astroschenko.
Ukraine-Krieg: Kreml spricht von «Neuformierung»
Mittlerweile spricht auch der Kreml nicht mehr von einem Rückzug gewisser Truppen von Kiew und Tschernihiw. Ein Sprecher des Verteidigungsministers sagte am Mittwoch, dass «eine geplante Neuformierung der Truppen» im Ukraine-Krieg im Gange sei. Die Hauptaufgaben der russischen Armee bei Kiew und Tschernihiw sei abgeschlossen, so Generalmajor Igor Konaschenkow.
Deshalb erfolge nun die Neuformierung. Damit sollen die «Operationen in Gebieten mit hoher Priorität intensiviert» werden. Allem voran soll die «komplette Befreiung des Donbass» abgeschlossen werden. Damit bestätigt der Kreml die Vermutungen westlicher Geheimdienste und Experten.