Ukraine Krieg: Kiew wirft Russland «entsetzliche Folter» vor
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem russischen Abzug bietet sich den Ukrainern ein furchtbares Bild.
- Kiew wirft Russland «entsetzliche Folter» vor
- Vier Folterkammern wurden schon entdeckt, weitere dürften noch folgen.
Auch in Cherson wurden nach dem russischen Abzug im Ukraine-Krieg Folterkammern gefunden. Während der Besatzung sei in grossem Umfang gefoltert worden, sagt der ukrainische Parlamentsbeauftragte für Menschenrechte Denys Monastyrskyj in einer Fernsehsendung.
Er habe ein solches Ausmass an Folter noch nie zuvor gesehen, fügt er hinzu, «es ist einfach entsetzlich.» Insgesamt elf Orte seien entdeckt worden, wo Menschen festgehalten worden seien, bei mindestens vier davon gebe es Hinweise auf Folter. Die Ermittler würden diese nun untersuchen und jeden Fall von Folter festhalten. Bereits 436 Fälle von Kriegsverbrechen hätten die Strafverfolgungsbehörden aufgedeckt.
Zudem seien 63 Leichen in der Region Cherson gefunden worden, berichtet Monastyrskyj. «Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Suche gerade erst begonnen hat. Wir werden viele weitere Folterkammern und Grabstätten entdeckt.»
Die russischen Truppen gaben Cherson nach mehrmonatiger Besetzung im Ukraine-Krieg auf. Die Berichte über Folterkammern und Kriegsverbrechen sind zwar noch unbestätigt, Ähnliches wurde aber auch in anderen zurückeroberten Gebieten gefunden. Beispielhaft dafür steht die Stadt Butscha bei Kiew, wo hunderte Leichen von Zivilisten gefunden worden waren. Einige von ihnen waren gefesselt, andere wiesen Spuren von Folter auf.