Ukraine-Krieg: Männer in Melitopol fürchten Zwangsrekrutierung
Setzt Putin im Ukraine-Krieg nun auch Ukrainer ein? Der Bürgermeister der von Russland besetzten Stadt Melitopol schlägt Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Im besetzten Melitopol fürchtet man, dass Putin Ukrainer in den Krieg zwingt.
- Gegenwehr hält der Bürgermeister der Stadt für aussichtslos.
Melitopol steht schon seit Beginn der russischen Invasion unter Beschuss. In den vergangenen Tagen hat sich die Lage in der Stadt südöstlich der Ukraine nochmals massiv verschärft. Mehrere schwere Explosionen erschütterten das Zentrum.
Nun droht den Einwohnern des von Russen besetzten Ortes aber noch Schlimmeres.
Bürgermeister Iwan Fedorow befürchtet, dass Russland nun auch Ukrainer für den Kriegsdienst rekrutieren will. «Sie werden die Männer dazu zwingen, in ihren Streitkräften zu kämpfen», sagte der 34-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ukraine-Krieg: Melitopol ist abgeriegelt
Fedorow habe deshalb seinen Männern geraten, in Richtung Krim zu fliehen. Mit dem Ziel, von dort aus nach Georgien oder in die Europäische Union zu reisen.
Das Problem: Russland hat Melitopol und nahegelegene Städte komplett abgeriegelt. Weder Fahrten rein noch Fahrten aus der Region sind möglich.
«Sie werden unsere Männer einziehen und als Kanonenfutter missbrauchen», sagte Fedorow. Und weiter: «Sie werden alle Männer mobilisieren, egal welchen Alters.»
Gegen die russischen Truppen vorzugehen, hält der Bürgermeister allerdings für aussichtslos. Das hätte man bereits in den Regionen Donzek und Luhansk beobachten können. Die Männer dort hätten «keine Chance, nein zu sagen» gehabt, so Fedorow.