Ukraine Krieg: Putin soll 2500 Ukraine-Kinder entführt haben

Simon Binz
Simon Binz

Ukraine,

Im Ukraine-Krieg sollen die Russen rund 2500 Kinder «zwangsumgesiedelt» haben. Das behauptet das ukrainische Aussenministerium.

Ukraine-Krieg
Laut der Ukraine sind bisher im Krieg mehr als 800 Kinder verletzt worden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das ukrainische Aussenministerium wirft Russland vor fast 2500 Kindern entführt zu haben.
  • Die Kinder seien von den Separatistengebieten nach Russland gebracht worden.

Schwere Vorwürfe im Ukraine-Krieg: Fast 2500 Kinder sollen von Putin-Soldaten in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk entführt und nach Russland gebracht worden sein. Dies behauptet der Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums, Oleg Nikolenko, auf Twitter.

Alleine am 19. März habe Russland «2389 Kinder» aus der östlichen Donbass-Region «zwangsumgesiedelt», schrieb Nikolenko und fügte an: «Die Entführung von Zivilisten ist nach dem humanitären Völkerrecht strengstens verboten.»

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Das ukrainische Aussenministerium wirft Russland vor fast 2500 Kinder «zwangsumgesiedelt» zu haben. - Twitter

Die russische Armee entziehe den ukrainischen Kindern die elterliche Fürsorge und gefährde ihr Leben in Russland, so der Vorwurf. «Diese abscheulichen Verbrechen müssen gestoppt werden.»

Nähere Angaben dazu, wohin die Kinder geschickt wurden, machte der Sprecher nicht. Die Angaben über den Ukraine-Krieg konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Tausende sollen aus Mariupol verschleppt worden sein

Die Meldung zu den entführten Kindern folgt auf Berichte, nach denen bis zu 5000 Einwohner aus Mariupol verschleppt wurden. Angaben der Stadtverwaltung nach handelte es sich dabei hauptsächlich um Frauen und Kinder. Sie sollen in spezielle Filtrationslager im Südwesten Russlands gebracht worden sein.

Russischen Streitkräfte sollen sie dort kontrolliert und ihre Handys und Dokumente überprüft haben. Auch diese Angaben liessen sich noch nicht unabhängig überprüfen.

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Die humanitäre Lage in Mariupol ist wegen dem Ukraine-Krieg katastrophal. - Keystone

Mariupols Bürgermeister verglich dieses Vorgehen mit den «schrecklichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges, als die Nazis Menschen gewaltsam gefangen nahmen».

Eine ukrainische Abgeordnete sagte am Sonntag gegenüber «Times Radio», dass Menschen in «sehr weit entfernte Teile Russlands» gebracht wurden. «Dort werden sie gezwungen, Papiere zu unterschreiben, dass sie zwei oder drei Jahre in diesem Gebiet bleiben. Zudem verpflichten sie sich zu kostenloser Arbeit.»

Als die Politikerin gefragt wurde, ob es sich dabei um Sklavenarbeit handle, sagte sie: «Das ist es ja.»

Ukraine-Krieg: Russland spricht von «Evakuierungen»

Dass Zivilisten aus Mariupol und Luhansk und Donbass nach Russland gekommen sind, hatten auch russische Nachrichtenagenturen berichtet. «Ria Novosti» meldete insgesamt fast 130'000 Menschen, darunter 60'000 Kindern. Moskau spricht dabei aber von «Evakuierungen», für die das Verteidigungsministerium auch rund 200 Busse bereitgestellt habe.

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