Ukraine-Krieg: Putins «Bluthund» will mehr Macht im Kreml
Während Russland im Ukraine-Krieg nicht gut dasteht, gewinnt der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow weiter an Einfluss. Greift er bald nach der Macht?
Das Wichtigste in Kürze
- Ramsan Kadyrow ist der Führer der russischen Teilrepublik Tschetschenien.
- Erst kürzlich wurde er von Wladimir Putin zum General-Oberst befördert.
- Nun will Kadyrow seine Macht im Kreml offenbar weiter ausbauen.
Er schickt seine minderjährigen Kinder in den Ukraine-Krieg, will Atombomben einsetzen und kritisiert die russische Armee-Führung. Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow nimmt bei öffentlichen Ansprachen kein Blatt vor den Mund.
Während er im Westen als radikaler Hardliner angesehen wird, gewinnt Kadyrow in Russland immer weiter an Einfluss. Erst kürzlich wurde er von Wladimir Putin zum General-Oberst befördert.
Dieser Aufstieg will der Tschetschene nun offenbar ausnutzen. Wie die «Bild» berichtet, sei es Kadyrows Ziel, innerhalb des Kremls noch mehr Macht zu erhalten. Experten zufolge habe Putins «Bluthund» sogar «ein erhöhtes Putsch-Potenzial».
Kadyrow nützt Ukraine-Krieg zu seinem Vorteil aus
Möglich scheint aber auch eine engere Zusammenarbeit mit dem russischen Präsidenten. «Mit seinen Loyalitätsbekundungen signalisiert er Putin, dass er nicht auf den Chefposten aus ist», sagt ein Kreml-Insider.
Stattdessen dürfte Kadyrow den Job des Verteidigungsministers interessieren, um deutlich mehr Einfluss auf die Armee-Führung zu erhalten. Zwar steht er bedingungslos hinter dem Ukraine-Krieg, doch Kadyrow befürwortet eine härtere Gangart.
Erst kürzlich äusserte sich Kadyrow zur Vorgehensweise der russischen Armee. Es müssten «heute oder morgen» Änderungen an der militärischen Strategie vorgenommen werden, betonte der Tschetschene. Auch der Einsatz von Atomwaffen müsse in Betracht gezogen werden.
In Teilen Russlands kommt die Propaganda von Kadyrow an. Trotz seiner radikalen Haltung ist er in der Bevölkerung beliebt. Bei einer unabhängigen Umfrage hatten knapp 50 Prozent der Befragten eine positive Meinung von Kadyrow.
Das dürfte dem Tschetschenen-Chef zusätzlichen Aufwind verliehen haben, den er innerhalb des Kremls ausnützt. Ob er aber tatsächlich nach der Macht greifen könnte, bleibt abzuwarten.