Ukraine-Krieg: Russen flüchten sogar mit Rad oder Boot vor Putin
Zehntausende Russen flüchten vor dem Ukraine-Krieg aus dem eigenen Land. Darunter schlagen einige auch sehr unorthodoxe Wege ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Mobilisierung von Wladimir Putin sind zehntausende Russen aus dem Land geflohen.
- Einige gelangen dabei auf kuriose Arten ins Ausland.
- Sei es nördlich des Polarkreises mit dem Velo oder per Boot nach Alaska.
Seit Wladimir Putin wegen dem Ukraine-Krieg eine Teilmobilisierung ausrief, sind zehntausende Russen aus dem eigenen Land geflohen. Sie wollen so einer drohenden Rekrutierung entgehen. Einige davon schaffen das auf sehr ungewöhnlichen Routen.
Mit dem Velo durch die Kälte
Im britischen «Guardian» erzählt Ilya aus Moskau, wie er am Tag nach der Ankündigung in einen Zug nach Murmansk stieg. Die Hafenstadt liegt 200 Kilometer nördlich des Polarkreises im Nordwesten Russlands. Im Gepäck hatte er ein Second-Hand-Velo, welches er in der Stadt von einem Kumpel gekauft hatte.
Der 27-Jährige soll daraufhin ins jenseits der norwegischen Grenze gelegene Kirkenes geradelt sein. Das sind über 240 Kilometer. Der junge Mann gab an, für Triathlons zu trainieren.
Russen überqueren Ozean in Booten
Auf der anderen Seite der Welt machten letzte Woche zwei Russen Schlagzeilen, welche die Behring-Strasse in einem Mini-Boot durchquerten. Sie landeten auf einer abgelegenen Insel in Alaska, wo sie Asyl beantragten, um den Rekrutierern im Ukraine-Krieg zu entgehen.
Ebenfalls auf dem Seeweg entkamen acht Segler aus Wladiwostok. Gemäss der «BBC» brachen sie am 27. September sofort zu einer Reise nach Südkorea auf, welche eigentlich erst später im Jahr geplant gewesen war. Die Reise durch das Japanische Meer dauerte etwa fünf Tage, da das Boot die nordkoreanischen Hoheitsgewässer umfahren musste.
Lieber in den Iran als in den Ukraine-Krieg
Nur wenige Stunden nach der Ankündigung waren sämtliche Flüge in Länder ohne Visa-Beschränkungen ausverkauft. Alexei, 25, buchte darum ein One-Way-Ticket nach Teheran im Iran. Dies, obwohl die Proteste gegen das Regime dort bereits begonnen hatten.
«Meine Familie war schon besorgt, sie fragten, ob der Iran wirklich sicherer als Russland sei», erzählt er im «Guardian». Tatsächlich stieg Alexei nach einem halben Tag direkt wieder in einen Flieger in Richtung Dubai, wo er seither lebt.