Ukraine-Krieg: Russen-Soldaten werden bei Verweigerung gefoltert
Berichte über russische Überläufer im Ukraine-Krieg häufen sich. Präsident Wladimir Putin geht offenbar gnadenlos mit Deserteuren aus den eigenen Reihen um.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut ukrainischem Sicherheitsdienst wollen sich vermehrt russische Soldaten ergeben.
- Wladimir Putin lässt Überläufer Berichten zufolge festnehmen und foltern.
- Der Vater eines Soldaten spricht über die Erfahrungen seines Sohnes.
Seit über 150 Tagen dauert der Ukraine-Krieg mittlerweile an. Russische Einheiten greifen im Osten weiter an. Zuletzt attackierten sie die Hafen-Stadt Odessa mit Raketen.
Seit Beginn der Invasion mehren sich die Berichte über Russen-Soldaten, welche von der Front fliehen. Sie sind Präsident Putin ein Dorn im Auge.
Für sogenannte «Überläufer» soll Präsident Wladimir Putin extra ein «Exekutionskommando» bereitgestellt haben. Sie sollen verfolgt und sogar getötet werden, wurde im Märk bekannt.
Insbesondere Vertragssoldaten seien im Ukraine-Krieg dazu geneigt, sich zu ergeben. Laut dem Bericht habe man sie auf einen dreimonatigen Einsatz vorbereitet. Anschliessend sei ihnen freigestellt, ob sie sich zurückziehen wollen.
Der Vater eines russischen Soldaten bestätigt nun gegenüber dem «Insider», dass das nicht stimmt. Vielmehr würden Männer mit der Absicht, die Front zu verlassen, festgenommen und verschleppt.
«Sie werden in Kellern gehalten»
Das Gefangenenlager soll sich demnach in Brjanka, einer besetzten Stadt in der Region Luhansk befinden. «Sie halten sie dort fest, weil sie gehen wollten oder sich weigerten, zu kämpfen», so der Mann.
Sein Sohn sei mehr als einen Monat gefangen gewesen. «Sie werden in Kellern und Garagen gehalten und gefoltert», bekräftigt der Vater. Dabei würden mehrere Soldaten bei «entsetzlichen Bedingungen» in enge Räume gesteckt.
Zurück an die Front zu gehen, sei allerdings keine Alternative. «Sie wollen nicht länger bis zu den Ohren im Blut ihrer Freunde und Kameraden stehen.» Geführt werden die Lager laut Angaben des Vaters von der Gruppe Wagner, welche auch als «Privatarmee von Putin» bezeichnet wird.
Deserteure im Ukraine-Krieg
Die Existenz solcher Folteranstalten kann bisher nicht unabhängig bestätigt werden. Viele Anzeichen deuten allerdings darauf hin, dass russische Überläufer mit grosser Verachtung behandelt werden.
Schon vor Monaten tauchten Berichte über Deserteure auf. Im März sagte einer von ihnen in einem Video des ukrainischen Sicherheitsdienstes: «Es gibt wirklich eine Einheit, die Leute tötet, die versuchen, nach Hause zu fliehen.»