Ukraine-Krieg: Russen sollen deportierte Kinder nicht adoptieren
Im Ukraine-Krieg wurden 20'000 ukrainische Kinder nach Russland deportiert. Dort werden sie adoptiert. Jetzt appelliert Kiew an die Russen, davon abzusehen.
Das Wichtigste in Kürze
- 20'000 ukrainische Kinder wurden im Ukraine-Krieg illegal nach Russland verschleppt.
- Jetzt appelliert Kiew an die Russen, auf Adoptionen zu verzichten.
- Die EU setzt sich dafür ein, dass die deportierten Kinder wieder in ihre Heimat dürfen.
Vor über einem Jahr startete der Ukraine-Krieg. Seitdem sind rund 20'000 Kinder aus der Ukraine nach Russland verschleppt worden. Dort werden sie teils adoptiert.
Damit soll jetzt Schluss sein, wie die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagt. «Ich empfehle russischen Bürgern dringend, keine ukrainischen Waisenkinder zu adoptieren.»
Gemeint sind Kinder, «die illegal aus den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine verschleppt wurden».
Sie warnt: Auch erinnere sie sogenannte «Adoptiveltern» und «Vormünder» daran, dass sich diese früher oder später verantworten müssten. Das schreibt der «Spiegel».
Ukraine-Krieg: Deportation laut Russland humanitäre Kampagne
Denn Russland stellt – wie so oft im Ukraine-Krieg – die Situation verzerrt dar. Die Deportation Tausender ukrainischer Kinder nach Russland sei demnach eine humanitäre Kampagne zum Schutz von Waisen. Darunter würden sich auch in der Konfliktzone zurückgelassene Kinder finden.
In Russland angekommen, droht manch einem verschleppten Kind oder Jugendlichen eine «militärisch-patriotische Erziehung». Durchgeführt wird das russische Programm für «schwierige Jugendliche» von Putins «Bluthund» Ramsan Kadyrow.
Andere Kinder konnten mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückkehren. Dort berichteten sie über die Torturen, die sie im Nachbarland erleiden mussten. Sie seien etwa mit einer Metallstange geschlagen oder mit Falschinformation über den Ukraine-Krieg versorgt worden.
Der Strafgerichtshof macht Kreml-Chef Putin für die Deportationen verantwortlich. Die EU setzt sich nun für die Rückkehr der Kinder ein. Laut der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist dazu eine internationale Konferenz geplant. Wann diese stattfinden wird, ist nicht bekannt.