Ukraine Krieg: Russische Truppen erschiessen eigenen Kameraden

Anna Baumert
Anna Baumert

Ukraine,

Zwei russische Soldaten wollten einer Mutter und ihrer Tochter im Ukraine-Krieg bei der Flucht helfen. Einer der beiden bezahlte dafür mit seinem Leben.

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Wie viele Soldaten in der russischen Armee tatsächlich freiwillig im Krieg sind, ist unklar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Als die Stadt Charkiw angegriffen wird, flüchten eine ukrainische Mutter und ihre Tochter.
  • Ihnen begegnen dabei zwei russische Soldaten, die den beiden helfen, sich zu verstecken.
  • Als die anderen Russen-Soldaten das bemerken, eröffnen sie das Feuer.

Seit der Ukraine-Krieg ausgebrochen ist, flüchteten Millionen Menschen aus dem Land. Auch Iryna Perlifon und ihre Tochter Karolina wollten sich nach dem Angriff der Russen auf Charkiw schnellstmöglich in Sicherheit bringen. Sie stiegen ins Auto und fuhren los – bis ihre Flucht jäh unterbrochen wurde.

«Meine Mutter fuhr den Wagen, aber sie geriet in Panik», erklärt die 29-jährige Karolina gegenüber der «Sun». Sie hielten an und registrierten zwei russische Soldaten. «Wir befürchteten das Schlimmste, aber sie halfen uns tatsächlich.»

Russischer Soldat: «Schiesst nicht!»

Die beiden versteckten Mutter und Tochter in der Nähe von ein paar Garagen und blieben 15 Minuten lang bei ihnen. Dann wurden sie jedoch von einer Gruppe anderer russischer Soldaten entdeckt.

Doch: Diese beginnen, auf alle vier zu schiessen!

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Mutter und Tochter wollten vor dem Ukraine-Krieg fliehen. Dabei gerieten sie jedoch unter Beschuss. - Twitter/@IrishSunOnline

«Ich hatte mein Gesicht nach unten. Alles, was ich hören konnte, waren Schüsse», erklärt Karolina. «Als ich hochschaute, war überall Blut. Ich war davon überzeugt, ich würde sterben.» Aber nicht nur sie - auch ihre russischen Helfer wurden beschossen.

Dabei hörte Karolina, wie einer der hilfsbereiten russischen Soldaten um sein Leben «flehte» und zu weinen begann. «Er sagte: ‹Schiesst nicht, schiesst nicht›», berichtet die Ukrainerin.

Das Bitten hilft nicht. Die feindlichen Truppen töten einen der Soldaten, der den Frauen geholfen hatte, sowie die 52-jährige Iryna. «Ich stand auf und begann zu zittern, weil ich meine Mama sehen konnte. Ich fand die Kugel in ihrem Kopf und realisierte, dass sie tot war. Ich hatte solche Angst und konnte das alles gar nicht glauben», erklärt Karolina heute.

Vorfall wird als Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg untersucht

Der Beschuss ging weiter – doch die 29-Jährige schaffte es, zu fliehen. Zusammen mit dem schwer verletzten russischen Soldaten, den sie in ein Auto zerrte. Auch sie selber bekam eine Kugel ab und wurde verletzt.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Zum Ukraine-Krieg findet sie klare Worte: «Niemand verdient das. Wir haben versucht, da rauszukommen. Es ist furchtbar, es hat mein Leben ruiniert. Ich bin am Boden zerstört vor Trauer.»

Der Vorfall trug sich im Februar zu. Jetzt wird er als Kriegsverbrechen untersucht.

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