Ukraine Krieg: Russland droht mit Aus für Getreide-Abkommen
Das Getreide-Abkommen soll im Ukraine-Krieg die Versorgung der Welt gewährleisten. Jetzt stellt Moskau den Deal bereits wieder infrage.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland knüpft die Weiterführung des Getreide-Abkommens an Forderungen.
- Der gerade verlängerte Deal könnte somit bald wieder platzen.
- Moskau will unter anderem Erleichterungen bei Düngemittel-Exporten.
Vor Kurzem erst wurde das Abkommen über den Export ukrainischen Getreides um 60 Tage verlängert. Nun droht Russland erneut mit dessen Aus.
Als Bedingung für eine längerfristige Weiterführung nannte das Aussenministerium in Moskau am Montag einmal mehr folgende Aspekte: Erleichterungen bei russischen Düngemittel-Exporten sowie die Wiederaufnahme von Technik- und Ersatzteil-Lieferungen im landwirtschaftlichen Bereich.
«Ohne Fortschritte bei der Erfüllung dieser Anforderungen wird unsere Teilnahme an der Schwarzmeer-Initiative ausgesetzt», hiess es.
Getreide-Deal im Ukraine-Krieg kam im Juli 2022 zustande
Auch Kremlchef Wladimir Putin sprach explizit davon, dass die Initiative wieder platzen könnte. In diesem Fall werde Russland kostenlos Getreide in afrikanische Länder exportieren, meinte er bei einer virtuellen Russland-Afrika-Konferenz. Putin, der die Eskalation im Ukraine-Krieg selbst angeordnet hat, versucht immer wieder den Eindruck zu erwecken: Es ginge ihm in erster Linie um das Wohl ärmerer Staaten, die angeblich zu wenig von dem Getreide-Abkommen profitierten.
Die Vereinbarung zur Schwarzmeer-Getreide-Initiative kam unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 zustande. Sie sieht unter anderem eine Freigabe ukrainischer Häfen und einen Korridor im Schwarzen Meer für den Getreideexport vor. Russland hatte nach Beginn seines Angriffskrieges am 24. Februar 2022 monatelang ukrainische Getreideausfuhren blockiert.
Nach UN-Angaben wurden seit Beginn des Abkommens 25 Millionen Tonnen Getreide in 45 Länder exportiert. Die Vereinbarung hat demnach geholfen, Märkte zu stabilisieren und Lebensmittelpreise zu senken. Am vergangenen Wochenende konnte das Abkommen um zumindest zwei Monate verlängert werden.