Ukraine-Krieg: Russland greift mit Kampfdrohnen Ziele bei Kiew an
Gemäss Kiew hat Russland im Ukraine-Krieg eine Kaserne nahe der Hauptstadt mit iranischen Kampfdrohnen angegriffen. Im Gebiet galt drei Stunden lang Luftalarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland soll Ziele nahe Kiew mit Kamikaze-Drohnen beschossen haben.
- Es habe sechs Einschläge und Explosionen gegeben, heisst es aus Kiew.
- Ein Mensch wurde in der Kleinstadt Bila Zerkwa verletzt.
Die russische Armee hat erstmals im Ukraine-Krieg nach Angaben aus Kiew Ziele nahe der Hauptstadt mit Kamikaze-Drohnen angegriffen. «Es gab sechs Einschläge und Explosionen», teilte der Gouverneur des Gebiets Kiew, Olexij Kuleba, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit.
Getroffen worden sei Infrastruktur. In der Nacht hatte es in der Hauptstadt und dem angrenzenden Gebiet über drei Stunden lang Luftalarm gegeben. In der Kleinstadt Bila Zerkwa sei ein Mensch verletzt worden.
Iranische Drohnen eingesetzt
Den Luftstreitkräften zufolge sind insgesamt zwölf iranische Drohnen aus südlicher Richtung auf Ziele geflogen. Der Iran hatte eine Lieferung offiziell bestritten. «Sechs von ihnen wurden abgeschossen, drei mit Flugabwehrraketen im Süden und ebenfalls drei wurden durch die Luftstreitkräfte abgeschossen.» Das sagte der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen.
Die Angaben aus dem Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Medienberichten zufolge soll eine Kaserne in Bila Zerkwa Ziel gewesen sein.
Von Bila Zerkwa liegen in südlicher Richtung die nächsten russischen Positionen rund 380 Kilometer entfernt. Das mit Russland verbündete Belarus ist rund 180 Kilometer und die russische Grenze etwa 280 Kilometer von der Kleinstadt entfernt. Die Luftabwehr um die ukrainische Hauptstadt Kiew gilt als die dichteste. Die russische Armee setzt seit mehreren Wochen iranische Kampfdrohnen ein.
Kiew hat die Lieferung als «unfreundlichen Akt» bezeichnet. Der iranische Gesandte wurde des Landes verwiesen sowie das Personal der iranischen Botschaft reduziert. Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert und hält trotz militärischer Misserfolge weiter grössere Teile der Süd- und Ostukraine besetzt.