Ukraine Krieg: Russland hat 200'000 Ukraine-Kinder verschleppt
Seit mehr als drei Monaten herrscht in der Ukraine Krieg. Russland werden zahlreiche Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Nun stehen neue Vorwürfe im Raum.
Das Wichtigste in Kürze
- Menschenrechtler werfen Russland vor, 200'000 ukrainische Kinder verschleppt zu haben.
- Sie seien gewaltsam nach Russland gebracht worden, so die Vorwürfe.
- Prorussische Propaganda Medien sprechen derweil von «humanitärer Hilfe».
Menschenrechtler erheben im Ukraine-Krieg erneut schwere Vorwürfe gegen den Kreml: Die Behörden sollen seit Kriegsbeginn über 200'000 ukrainische Kinder gewaltsam nach Russland verschleppt haben. So soll ihre nationale Identität ausradiert werden.
Ukrainische Ermittler für Kriegsverbrechen untersuchen die Vorwürfe derzeit. Die bislang 20 bekannten Fälle wurden im Rahmen der Ermittlung eines möglichen russischen Völkermords aufgedeckt.
Der Fokus auf die Verschleppung von Kindern sei der beste Weg, um die Beweise zu sichern. Diese würden für die strenge juristische Definition von Völkermord benötigt. Das sagt die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Venediktova gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. «Deshalb ist diese gewaltsame Überführung von Kindern für uns sehr wichtig.»
Russen nennen Verschleppungen im Ukraine-Krieg «humanitäre Hilfe»
Prorussische Medien sprechen von «humanitärer Hilfe», der Kreml gibt an, die Kinder seien freiwillig nach Russland gekommen. Sie schreiben, dass «1,55 Millionen Menschen aus der Ukraine und dem Donbass die Grenze zur Russischen Föderation überschritten haben». Darunter sind laut der russischen Nachrichtenagentur TASS über 254'000 Kinder.
Die neuen Vorwürfe reihen sich ein in eine lange Liste bekannter begangener Gräueltaten in der Ukraine. Immer wieder schockierten seit dem russischen Einmarsch grausame Bilder und Nachrichten aus dem osteuropäischen Land. Alleine im Kiewer Vorort Butscha wurden Hunderte Zivilisten hingerichtet.