Ukraine-Krieg: Russland setzt Hunger bewusst als Waffe ein
Entwicklungsländer leiden im Ukraine-Krieg unter den von Russland blockierten Getreideexporten. Putins TV-Freundin gesteht nun, genau das provoziere Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russische Marine blockiert den Getreideexport über Häfen am Schwarzen Meer.
- Folglich droht Entwicklungsländern wegen mangelnden Nahrungsmitteln eine Hungerkrise.
- Eine RT-Journalistin gesteht, dass Russland diese Hungerkatastrophe aktiv provoziere.
Derzeit blockiert Russland im Ukraine-Krieg Häfen am Schwarzen Meer und verhindert somit den Export von Getreide. Entwicklungsländer wie Ägypten kriegen diese Blockade zu spüren – eine Hungerkatastrophe droht.
Jetzt gibt Margarita Simonyan, die Chefredakteurin des staatlichen russischen Auslandssenders «Russia Today», an einer Konferenz in St. Petersburg zu: Russland setzt diese Strategie bewusst ein. Das von Präsident Wladimir Putin regierte Land möchte sich so gegen die kriegsbedingten Sanktionen von westlichen Ländern wehren.
Putins Chef-Propagandistin im TV: «Es gibt jetzt einen neuen zynischen Witz. Nicht mal einen Witz, sondern mehr einen Aufschrei, den ich oft gehört habe. ‹Die ganze Hoffnung liegt auf der Hungersnot›.»
Ukraine-Krieg: Westen soll wieder «freundlich» sein
Margarita Simonyan erklärt: Die Hoffnung Russlands sei, dass der Westen die Sanktionen lockern würde, wenn der Hunger jetzt beginne. Die Lockerung würde gewissermassen erzwungen werden, weil die westlichen Länder feststellen würden, dass dieser Schritt notwendig sei. Ansonsten droht die Hungerkrise in den Drittweltländern zu eskalieren.
Millionen von Menschen in den armen Ländern sind abhängig vom Getreide aus der Ukraine. Jedoch riegeln russische Kriegsschiffe den Zugang der Ukraine zum Schwarzen Meer ab. Bereits Anfang Juni wurde spekuliert, dass der Kreml so absichtlich eine Nahrungsmittelkrise provozieren wolle.