Im Ukraine-Krieg sind laut Schätzungen bereits rund 12'000 russische Soldaten gefallen. Um die Armee aufzustocken, soll jetzt offenbar die Altersgrenze fallen.
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Russische Soldaten bei einer Parade in Moskau. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund die Hälfte der russischen Truppen in der Ukraine sollen nicht mehr einsetzbar sein.
  • Dem drohenden Soldaten-Mangel könnte nun mit einem neuen Gesetz entgegengewirkt werden.
  • Demnach soll die Altersgrenze für Bewerber abgeschafft werden.
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Ende Februar schickte Wladimir Putin seine Truppen in das Nachbarland. Seither tobt der Ukraine-Krieg. Doch die Invasion verläuft nicht wie geplant.

Ursprünglich soll der russische Präsident 125'000 Soldaten eingesetzt haben. Davon sollen bisher rund 12'000 getötet worden. Dies schätzt der US-Wissenschaftler Michael Kofman, wobei er sich auf Berichte aus Russland, der Ukraine sowie von ausländischen Beobachtern beruft.

Er geht ausserdem davon aus, dass rund 42'000 russische Soldaten verletzt seien. Denn vergangene Kriege hätten gezeigt, dass es pro Gefallenem 3,5 verletzte Soldaten gebe.

Insgesamt haben die Russen also inzwischen rund die Hälfte der eingesetzten Truppen verloren. Überdies soll unter den Streitkräften eine niedrige Moral herrschen – viele wollen wohl gar nicht im Ukraine-Krieg kämpfen.

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Wladimir Putin will 300'000 Reservisten in den Ukraine-Krieg schicken. (Symbolbild)
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Russische Soldaten auf einem Panzer im Ukraine-Krieg.
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Russische Soldaten im Ukraine-Krieg.
Nun könnte Russland die Altersgrenze für Erstbewerbungen in der Armee aufheben. (Symbolbild)

Für die Herausforderungen, mit denen sich das russische Militär konfrontiert sieht, soll jetzt eine Lösung her. Nun haben hochrangige russische Beamte den Vorschlag für ein neues Gesetz gemacht, wie «The Guardian» berichtet: Demnach sollen die Altersgrenzen für militärische Vertragssoldaten aufgehoben werden.

Aktuell können 18- bis 40-jährige Russen erste Verträge mit der Armee abschliessen. Für Ausländer ist dies im Alter von 18 bis 30 Jahren möglich.

Auch Kampf-Unerfahrene können sich im Ukraine-Krieg bewerben

Aber: Spezialisten liegen laut zwei Mitgliedern der Regierungspartei «Einiges Russland» alterstechnisch oft über diesen Grenzen. Deren Fähigkeiten werden jedoch benötigt, um Präzisionswaffen einzusetzen und Waffen und militärische Ausrüstung zu bedienen. «Die Erfahrung zeigt, dass sie ab dem Alter von 40 bis 45 Jahren hochprofessionelle Spezialisten werden», werden sie zitiert.

Die Aufhebung der Altersgrenze soll es auch ermöglichen, andere Zivilisten als Fachkräfte zu rekrutieren. So benötigt das Militär immer wieder Mediziner, Ingenieure und Kommunikationsspezialisten.

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Ein russisches Ehepaar flieht vergangenen April vor dem Ukraine-Krieg. Im Bild: Im Ukraine-Krieg kämpfende russische Soldaten auf dem Weg ins Stahlwerk in Mariupol. (Archiv) - Keystone

Derweil versucht Russland ebenfalls, potenzielle Kandidaten mit lukrativen Kurzzeitverträgen in die Armee zu locken. Laut einer Untersuchung des russischen Dienstes der «BBC» flutet das Verteidigungsministerium jetzt Job-Portale mit Stellenangeboten. Auch Personen ohne jegliche Kampferfahrung können sich der Armee anschliessen.

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Somit soll offenbar dem drohenden Soldaten-Mangel im Ukraine-Krieg entgegengewirkt werden. Denn: «Russland verfügt nicht über genügend Bodeneinheiten mit Vertragssoldaten für eine dauerhafte Rotation», zitiert der «Guardian» den Militäranalysten Rob Lee. «Die Truppen sind erschöpft. Sie werden nicht in der Lage sein, dies über einen längeren Zeitraum durchzuhalten.»

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