Ukraine-Krieg scheint in neue Phase zu gehen
Der Ukraine-Krieg wird offenbar zum Zermürbungskampf. Die russischen Truppen könnten bei Gegenangriffen der Ukraine einiges an Boden verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ukraine-Krieg geht scheinbar in eine neue Phase.
- Zuletzt startete die Ukraine vermehrt Gegenangriffe auf russische Truppen.
- Deren Versorgung dürfte somit erschwert werden.
Am 24. Februar begann der Ukraine-Krieg mit dem russischen Angriff auf das Nachbarland. Wobei der Kampfgeist der ukrainischen Bevölkerung wohl von Putin zunächst unterschätzt wurde: Die Menschen stellten sich den russischen Truppen mit allem, was sie hatten, entgegen.
Aus der geplanten schnellen Einnahme der Hauptstadt Kiew wurde somit nichts. Dies sei unter anderem auf schlechte logistische Unterstützung und fragwürdige Taktiken zurückzuführen, wie CNN schreibt. Ausserdem gebe es sich häufende Hinweise, dass in den russischen Truppen eine schlechte Moral herrsche.
Russen könnten in Ukraine-Krieg an Boden verlieren
Dies gebe der Ukraine die Gelegenheit, selbst in den Angriff überzugehen – sogar russische Panzer werden zerstört. Laut einer CNN-Analyse von Satellitenbildern, Social Media und offiziellen Erklärungen beider Seiten wird im Ukraine-Krieg eine neue Phase eingeläutet: der Zermürbungskrieg.
Die russischen Truppen könnten jetzt viel Boden verlieren. Denn die Gegenangriffe verlaufen erfolgreich, wie das ukrainische Militär vermeldet. Demnach konnten die Russen aus der Umgebung der Stadt Charkiw vertrieben werden. Man treibe die Besatzer in Richtung russische Grenze zurück, so der regionale Militärchef Oleg Synegubow auf Telegram.
Gleich an mehreren Fronten im Ukraine-Krieg kann die Ukraine laut CNN Erfolge verbuchen: Sowohl im Süden, im Nordosten als auch in der Zentralukraine erleiden die Russen Rückschläge.
An Charkiw, das nur unweit der russischen Grenze liegt, beissen die russischen Truppen sich nach wie vor die Zähne aus. Im Süden startet die Ukraine den ambitionierten Versuch, den Feind aus Cherson zu vertreiben. Rund 70 Kilometer von Kiew entfernt könnte es sogar gelingen, russische Truppen von der Versorgungskette abzuschneiden.
Russland reagiert auf ukrainische Gegenangriffe
Auf diese ukrainische Offensive reagiert Russland mit stärkerem Beschuss. Die Truppen setzen immer häufiger Raketen ein, welche der Analyse zufolge meist auf Treibstofflager, Militärdepots und Flugplätze abzielen.
Die Ukraine vermeldet zwar Erfolge – aber in anderen Regionen haben die Russen noch immer die Überhand. Die Stadt Tschernihiw im Norden des Landes wird beispielsweise noch immer von russischen Truppen belagert, ebenso Mariupol.