Im Ukraine-Krieg kämpfen auch Ausländer mit, darunter auch der Schweizer Patrick Messmer. Er vergleicht seine Arbeit als Drohnen-Pilot mit einem Computerspiel.
Ukraine-Krieg
Der Schweizer Patrick Messmer kämpft im Ukraine-Krieg in der Fremdenlegion. Dort tötet er Russen via Drohnen. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schweizer kämpft im Ukraine-Krieg als Drohnen-Pilot.
  • Drohnen spielen im Krieg eine entscheidende Rolle.
  • Der Schweizer riskiert eine Strafe für fremden Militärdienst in der Ukraine.
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Schweizern ist es verboten, Militärdienst in einem fremden Land zu leisten. Es drohen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Für den 41-jährigen Patrick Messmer aus dem Kanton Luzern nicht Abschreckung genug. Im Ukraine-Krieg kämpft er in der Fremdenlegion – und tötet dort Russen als Drohnen-Pilot. Per Knopfdruck.

Messmer verliess seine Heimat Ende April, um nach eigenen Angaben für die Freiheit zu kämpfen. «Für mich ist klar, dass die Russen in der Ukraine nicht haltmachen, wenn wir sie nicht stoppen. Deshalb bin ich gegangen», erklärt er seine Beweggründe in der SRF-«Rundschau».

Schweizer Fremdenlegionär: «Falls mich eine Bombe trifft, ist das eben so»

In der ukrainischen Fremdenlegion steuert er Drohnen über das Schlachtfeld und lässt selbstgebaute Bomben auf russische Einheiten fallen. Alles aus sicherer Entfernung am Computer. Schlaflose Nächte kennt er dabei keine: «Ich habe beim Töten keine Extremerlebnisse. Es ist ein bisschen wie ein Computerspiel», sagt er.

Die Kameras halten fest, wie er in der Ukraine vor einem Laptop sitzt. Seine Steuerung entscheidet über Leben und Tod. Doch Messmer wirkt ruhig, schleckt dabei ein XL-Glacé.

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Der Schweizer Patrick Messmer kämpft im Ukraine-Krieg als Drohnenpilot.
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Messmer verliess seine Heimat Ende April, um nach eigenen Angaben für die Freiheit zu kämpfen.
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In der ukrainischen Fremdenlegion steuert er Drohnen über das Schlachtfeld und lässt selbstgebaute Bomben auf russische Einheiten fallen.
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Schlaflose Nächte kennt er dabei keine.
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Der Schweizer riskiert eine Strafe für fremden Militärdienst in der Ukraine.

Angst, dass er selber sterben könnte, hat er nicht: «In unserer Position sind wir so weit weg vom Schuss, dass das Risiko fast bei null ist. Und falls mich eine Gleitbombe trifft, dann ist es eben so.»

Seine grösste Sorge sind Russen, die mit Störsendern versuchen, die Kommunikation zwischen den Drohnen und ihren Piloten zu stören. «Wir verlieren deswegen Drohnen über dem Zielgebiet», sagt er.

Im Ukraine-Krieg sind Drohnen entscheidend

Drohnen spielen im Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle. Beide Seiten nutzen Aufklärungsdrohnen zur Überwachung des Gegners rund um die Uhr. Überraschungsangriffe sind dadurch nahezu unmöglich geworden.

Verfolgst du die Geschehnisse im Ukraine-Krieg?

Während zu Kriegsbeginn vor allem teure militärische Drohnen eingesetzt wurden, sind es heute kleinere, kostengünstigere Modelle, die das Schlachtfeld dominieren. Die Ukraine hat allein in diesem Jahr eine Million dieser Drohnen bestellt.

Die Schweizer Militärjustiz führt derzeit 13 Verfahren wegen fremdem Militärdienst in der Ukraine, berichtet SRF weiter. Auch der Fall Patrick Messmer ist ihr bekannt. Zudem läuft gegen ihn ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Verstoss gegen das Waffengesetz. Ein Vorwurf, den er bestreitet.

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