Ukraine Krieg: Stahlwerk-Geflüchtete fürchten Russland-Deportation
Russland versucht im Ukraine-Krieg, das Stahlwerk in Mariupol zu stürmen. Noch immer befinden sich Zivilisten dort. Einige fürchten, dass sie deportiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Zivilisten konnten aus dem Stahlwerk in Mariupol evakuiert werden.
- Andere befinden sich noch immer drin, während die Russen angreifen.
- Die Geretteten fürchten, dass sie nicht in Richtung Ukraine ziehen dürfen.
Am Dienstag haben die russischen Truppen im Ukraine-Krieg mit dem Sturm des Asowstahl-Werks in Mariupol begonnen. Dort verschanzt sich unter anderem das berüchtigte Asow-Regiment. Aber auch noch hunderte Zivilisten sollen sich in den Bunkern befinden. Andere konnten am Wochenende aus dem Stahlwerk gerettet werden.
«Allein in unserem Bunker hat es noch zehn Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren.» Das sagt eine Geflüchtete in einem vom Asow-Regiment geteilten Video.
«Der Bunker hält nicht mehr vielen Bomben stand, eine Bombe hat unseren Bunker sogar direkt getroffen. Stellen Sie sich die psychische Verfassung der Kinder vor.» Von den 55 Insassen hätten lediglich 11 fliehen können.
Wollen nicht in von Russen kontrollierte Gebiete gebracht werden
Doch die Geflüchteten machen sich nicht nur Sorgen um jene, die in den Bunkern des Stahlwerks zurückgeblieben sind. Sie fürchten auch, dass sie selbst in russische oder von Russland kontrollierte Gebiete deportiert werden könnten. So ist es bisher vielen anderen im Ukraine-Krieg ergangen.
Sie würden gerne in das von Ukrainern kontrollierte Saporischschja fliehen: «Es sind viele Kinder und Frauen hier», erklärt eine Frau. «Wenn alles gut kommt, können sie gehen. Aber viele haben Angst zu gehen, weil niemand garantiert, dass sie tatsächlich nach Saporischschja gebracht werden, wie es versprochen wurde.»
Ukraine-Krieg: Zwei Evakuierungsversuche gescheitert
Andere aus dem Stahlwerk Geflüchtete erzählen, dass sie schon froh wären, in irgendein von Ukrainern kontrolliertes Gebiet fliehen zu dürfen. Sie geben an, dass sie vorher gar keine Chance gehabt hätten, die Bunker zu verlassen. Es habe zwei Evakuierungsversuche gegeben, die beide wegen der ständigen russischen Luftangriffe auf das Werk gescheitert seien.
Die vorher von Russland angebotenen Korridore hätten sie nicht annehmen wollen. Weil sie nicht unter russischer Herrschaft leben möchten, wie sie im Video erklären. Am Ende wird eingespielt, wie ein Bus mit den Geflüchteten das zerstörte Mariupol verlässt. Vermutlich in Sicherheit in Richtung Saporischschja.