Ukraine-Krieg: Ukrainer werfen Russen «Atom-Terrorismus» vor

Simon Binz
Simon Binz

Ukraine,

Eine Rakete hat in der Nähe des AKW Piwdennoukrajinsk in der Südukraine eingeschlagen. Die Ukrainer werfen den Russen im Ukraine-Krieg «Atom-Terrorismus» vor.

Ukraine Krieg
Diese Aufnahme soll den Raketeneinschlag beim AKW Piwdennoukrajinsk zeigen. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Russen sollen im Ukraine-Krieg ein weiteres AKW beschossen haben.
  • Präsident Selenskyj und der Betreiber werfen Russland deswegen «Atom-Terrorismus» vor.

Die Russen nehmen neben dem grössten Kernkraftwerk Saporischschja jetzt auch das zweitgrösste Kraftwerk der Ukraine ins Visier. In der Nähe AKW Piwdennoukrajinsk ist nach Angaben des Betreibers Enerhoatom am Montag um 00.20 Uhr (23.20 MESZ) eine Rakete eingeschlagen.

Sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch Enerhoatom sprechen von einem russischen Angriff im Ukraine-Krieg. Enerhoatom: «Ein paar hundert Meter und wir wären in einer ganz anderen Realität aufgewacht.»

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Der Konzern wie auch das Verteidigungsministerium in Kiew sprechen von «Atom-Terrorismus». Das Verteidigungsministerium legte auf Twitter zudem nahe, dass es nicht glaube, dass die Rakete fehlgeleitet gewesen sein könnte.

Selenskyj warf Russland am Montag die Gefährdung der ganzen Welt vor. Auf den sozialen Netzwerken schrieb er: «Wir müssen es stoppen, solange es nicht zu spät ist.»

Video zeigt «heftige Explosion» im Ukraine-Krieg

Die «heftige Explosion» fand gemäss dem staatlichen ukrainischen Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom on nur 300 Metern Entfernung von den Reaktoren statt. Der Konzern teilte am Montag auf Telegram ein Video, das den Raketeneinschlag zeigen soll.

Das AKW steht rund hundert Kilometer nordwestlich der südukrainischen Stadt Mykolajiw und knapp dreihundert Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew. Laut Enerhoatom wurden durch den Einschlag drei Hochspannungsleitungen und eine Anlage des nahen Wasserkraftwerks beschädigt. Kurzzeitig sei ebenfalls der Strom ausgefallen.

Von der Druckwelle seien im AKW-Gebäude selbst mehr als hundert Fensterscheiben zerstört worden. Enerhoatom veröffentlichte Fotos von einem Krater mit vier Metern Durchmesser und zwei Metern Tiefe. Verletzte habe es keine gegeben, das AKW arbeite normal weiter, so der Konzern.

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