Im Ukraine-Krieg kämpfen auch Tschetschenen gegen Russland. Sie warnen, dass Putin an den Toren Europas stehe und nicht zögern werde, anzugreifen.
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Im Ukraine-Krieg kämpfen etliche Veteranen des Tschetschenien-Krieges gegen Russland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Etliche Tschetschenen kämpfen an der Seite der Ukraine gegen Russland.
  • Sie wollen den Ukrainern helfen und sich am «alten Feind rächen».
  • Sie warnen, dass der Krieg nach Europa kommt, sollte die Ukraine verlieren.
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Sie sind für ihr brutales, rücksichtsloses Vorgehen berühmt und stehen an der Seite Russlands. Doch nicht alle tschetschenischen Kämpfer halten zu Kremlchef Wladimir Putin und Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow – einige kämpfen für Kiew.

So beispielsweise Aslan Mohammed Ocherkhadzhiev, der in der Nähe von Bachmut mit der kritischen «Times of Moscow» gesprochen hat. Er ist Teil des Sheikh Mansur-Bataillons – einer aus Tschetschenen bestehenden Einheit der ukrainischen Streitkräfte.

Das Bataillon gilt als Top-Einheit, die meisten Kämpfer haben Erfahrung aus den Tschetschenien-Kriegen, sind gut trainiert und ausgebildet.

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Die gut ausgebildeten und erfahrenen Tschetschenen werden auch in der Nähe von Bachmut eingesetzt. - keystone

Auch Aslan kämpft 2000 als 23-Jähriger gegen Russland. Anschliessend verbrachte er mehrere Jahre in den Gefängnissen, bevor er nach Norwegen flüchtete. Als Russland dann den Ukraine-Krieg begann, schloss er sich den Streitkräften an. Um «mich an meinem alten Feind zu rächen», wie er sagt.

Zuerst wolle er die Ukraine befreien, anschliessend Itschkerien. Damit spricht er einen nicht anerkannten tschetschenische Republik an. 2000 wurde sie von Russland zerschlagen.

Er glaubt an den Sieg und betet dafür, sagt aber auch: «Die Situation ist schwierig für die ukrainische Armee. Aber auch für die russische Seite ist sie sehr schlecht.»

Itschkerien
Die Tschetschenische Republik Itschkerien wurde 1990 ausgerufen und 2000 zerschlagen. Viele ihrer Verteidiger kämpfen nun im Ukraine-Krieg. - keystone

Die Lage sei besser als im Kampf der Tschetschenen gegen Russland, wirft Walid, ein weiterer Kämpfer des Sheikh Mansur-Bataillons, ein. «Wir sind besser trainiert und organisiert.» Russland hingegen nutze die gleiche Taktik wie damals.

Russland habe zwar mehr Soldaten, erklärt Aslan. Doch sie setzten sie als Kanonenfutter ein: Sie schickten sie in grossen Massen auf ukrainische Positionen, ein Rückzug sei für die Russen kaum möglich. «Doch weil wir nicht genügend Kämpfer und Munition haben, müssen wir uns zurückziehen.»

Ukraine-Krieg: «Es fehlt an allem»

Der ukrainischen Armee fehle es an allem: Munition, Granaten, Artillerie, Flugabwehrsystemen, Flugzeugen. «Deshalb müssen wir uns zurückziehen.» Aslan kritisiert den Westen: «Es sind reiche und mächtige Länder. Aber sie schicken der Ukraine nicht mal 10 Prozent von dem, was sie braucht.»

Dabei sei es nicht nur ein Kampf für die Ukraine und Itschkerien, sondern für Europa und seine Werte: «Russland steht an den Toren Europas und wird nicht zögern, anzugreifen.»

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Ukraine-Krieg noch?

Europas Zukunft werde in der Ukraine entschieden. Tschetschenen-Kämpfer Aslan: «Wenn die Ukraine verliert, dann kommt der Krieg nach Europa.»

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