Ukraine will Getreidekorridor ohne russische Garantien betreiben
Nach dem russischen Ausstieg aus dem Getreidedeal hat die Ukraine trotz fehlender Sicherheitsgarantien eine alleinige Fortsetzung angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Selenskyj will den Getreidekorridor auch nach Russlands Ausstieg fortführen.
- Wie Transportschiffe und Exportgüter abgesichert werden sollen, sagte er nicht.
Die Ukraine kündigte eine alleinige Fortsetzung des Getreidedeals ohne russische Beteiligung an. «Sogar ohne Russland muss man alles tun, damit wir diesen Schwarzmeerkorridor nutzen können.» Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag afrikanischen Journalisten.
Dies ging aus einer Mitteilung seines Pressesprechers Serhij Nykyforow bei Facebook hervor. Selenskyj zufolge seien Schiffseigner bereit, ukrainische Häfen für Getreidelieferungen anzulaufen. Das Abkommen zwischen der Ukraine, der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) sei auch ohne Moskau weiter in Kraft.
Wie Schiffe versichert werden sollen ist unklar
Lediglich das davon getrennte zwischen Russland, der Türkei und den UN sei aufgekündigt worden. Wie die Schiffe und deren Güter in dem Kriegsgebiet versichert werden sollen, sagte Selenskyj nicht.
Montagnacht läuft nach knapp einem Jahr ein Exportabkommen von Getreide und Düngemitteln aus drei Häfen um das südukrainische Odessa aus. Mehr als 1000 Schiffe exportierten in dieser Zeit fast 33 Millionen Tonnen an landwirtschaftlichen Gütern aus der Ukraine.
Korridor notwendig zur Preissenkung von Lebensmittel
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor knapp 17 Monaten war der Seeexport zunächst aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Die Wiederaufnahme der Getreideausfuhr über den Seekorridor half dabei, die Preise für Lebensmittel weltweit zu senken.