Umfangreiche Streiks gegen Inflation in Griechenland
Seit zwei Jahren steigen die Preise spürbar – die Kaufkraft sinkt. Griechische Gewerkschaften streiken dagegen: Der Verkehr steht weitgehend still.
Aus Protest gegen die wachsenden Lebenshaltungskosten und vergleichsweise niedrige Löhne haben am Mittwoch umfangreiche Streiks in Griechenland begonnen. Betroffen ist vor allem der Verkehr. Die Fähren blieben in den wichtigsten Häfen vertäut. Auch U-Bahnen wurden ganztägig bestreikt.
Zudem legten Busfahrer und Taxifahrer die Arbeit für mehrere Stunden nieder. «Die Preise sind im Himmel. Die Löhne in der Unterwelt», lautete der Tenor des Aufrufs zum Streik des grössten Gewerkschaftsverbandes (GSEE). Die Inflation fresse die Löhne auf, sagten Gewerkschafter im Rundfunk. Der Flugverkehr fand normal statt, berichtete der griechische Rundfunk (ERT).
Inflationsrate trifft hart
Griechische Medien rechneten aus, die Inflation und die niedrigen Löhne hätten zu einer erheblichen Reduzierung der Kaufkraft geführt. Für ein Bündel von Lebensmitteln, die vor zwei Jahren 37 Euro kosteten, müssten die Menschen heute 50 Euro zahlen, hiess es.
Bereits am Dienstag waren griechische Journalisten aus Protest gegen die Inflation in einen 24-stündigen Streik getreten. Im Radio und Fernsehen gab es am Dienstag keine Nachrichten und am Mittwoch keine Zeitungen. Die Inflation in Griechenland betrug im März 3,2 Prozent.