Umfrage vor Uno-Migrationsgipfel zeigt Not geflüchteter Kinder
Das Kinderhilfswerk UNICEF hat eine Umfrage zur Lage von jungen Flüchtlingen durchgeführt. Diese zeigt ein erschreckendes Bild vom Alltag der geflüchteten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kinderhilfswerk Unicef zeigt die Not von Jugendlichen und Kinder auf der Flucht auf.
- Kinder und Jugendlichen fehlt es demnach auch an medizinischer Versorgung und Bildung.
Vor der Verabschiedung des Uno-Migrationspaktes kommende Woche in Marrakesch hat das Kinderhilfswerk Unicef auf die Belastungen und Gefahren für geflüchtete Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht.
Eine nicht-repräsentative Unicef-Umfrage unter 4000 migrierten und geflüchteten jungen Menschen habe ergeben, dass zwei Drittel von ihnen zur Flucht gezwungen gewesen seien, teilte die Uno-Organisation am Freitag mit. Knapp die Hälfte der Befragten zwischen 14 und 24 machte sich demnach allein auf den Weg.
Auswirkungen der Politik aufzeigen
58 Prozent der Befragten gaben demnach weiter an, sie seien mindestens ein Jahr lang nicht zur Schule gegangen. Knapp die Hälfte hatte nach eigenen Angaben im Bedarfsfall keinen Zugang zu ärztlicher Betreuung. 38 Prozent gaben an, weder Unterstützung von ihren Familien oder Freunden noch von Institutionen erhalten zu haben.
Ziel der Umfrage sei es, den Regierungen im Vorfeld der Verabschiedung des Uno-Migrationspakts die Auswirkungen der Migrationspolitik auf Kinder und Jugendliche zu veranschaulichen, erklärte Unicef. Deren Antworten wiesen auf grosse Lücken bei der Versorgung und Unterstützung hin.
«Die im Migrationspakt vorgeschlagenen Massnahmen, wie zum Beispiel die vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls in der Migrationspolitik, sind umsetzbar», erklärte Unicef.