UNRWA für Friedensnobelpreis nominiert
Das Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA steht auf der Nominierungsliste des Friedensnobelpreises. Ein norwegischer Politiker reichte den Vorschlag ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein norwegischer Abgeordneter hat die UNRWA für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
- Das Uno-Palästinenserhilfswerk steht aktuell weltweit massiv in Kritik.
- Mitarbeiter sollen am Angriff der Hamas auf Israel beteiligt gewesen sein.
Der norwegische Politiker Asmund Aukrust (38) hat die in der Kritik stehende Hilfsorganisation UNRWA für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Aktuell befindet sich das Uno-Hilfswerk inmitten eines massiven Skandals. Berichten zufolge sollen Hunderte Mitarbeiter Verbindungen zu Islamisten pflegen, zwölf stünden in direktem Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel.
Norweger will UNRWA auszeichnen lassen
Der norwegischen Zeitung «Dagbladet» gegenüber habe Aukrust seine Nominierung der Organisation für den Friedensnobelpreis gegenüber verteidigt. Dies berichtet unter anderem der «Tagesspiegel». So habe er erklärt: «Ich habe die UNRWA für seine langfristige Arbeit (...) für Palästina und die Region im Allgemeinen nominiert.»
Die Organisation leiste seit Jahrzehnten wichtige Arbeit, in den vergangenen Monaten sei diese jedoch von besonders entscheidender Bedeutung gewesen. Auch via Social Media zeigte sich der Abgeordnete der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet (Ap) überzeugt von seinem Vorschlag.
Nominated @UNRWA for the @NobelPrize for 2024. They have been the most important humanitarian organization in Gaza for decades - and now they are the lifeline for millions of Palestinians. https://t.co/v0oetE1Pfr
— Åsmund Aukrust (@AsmundAukrust) February 1, 2024
In den Kommentaren trifft Aukrusts Vorstoss derweil auf wenig Gegenliebe. Unter anderem wird dem 38-Jährigen vorgeworfen, dass er mit seiner Unterstützung der UNRWA den Krieg in Gaza weiter befeuere.
In interessanter Gesellschaft
Eine Prognose über den Erfolg des Ansinnens lässt sich derweil nicht treffen. Das Nobelkomitee erhält eigenen Angaben zufolge jährlich rund 200 Vorschläge für mögliche Empfänger des Friedensnobelpreises. Die Einreichungen müssen bestimmten Kriterien entsprechen, werden inhaltlich jedoch erst später geprüft.
Nach mehreren Auswahlrunden wird der Preis am 10. Oktober übergeben. Die UNRWA ist aktuell indes nicht der einzige strittige Kandidat auf der Nominiertenliste: Auch der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump (80) hat es zum mittlerweile vierten Mal in die Vorschläge geschafft.