Vater und Sohn stehen gemeinsam vor Gericht in Aachen: Sie haben mutmasslich eine Explosion in einem Geschäft verursacht. Einige Menschen wurden verletzt.
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Die Angeklagten werden von Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt. - Oliver Berg/dpa

Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Mittwoch im Landgericht in Aachen ein Prozess wegen 13-fachen versuchten Mordes begonnen. Angeklagt sind ein 56 Jahre alter Mann und sein 22-jähriger Sohn.

Sie sollen in einem Modegeschäft in Eschweiler bei Aachen eine schwere Explosion geplant und ausgelöst haben, um von der Versicherung für den Schadensfall Geld zu bekommen. Der Zustand der Strasse voller Scherben und Trümmer nach der Explosion sei als «postapokalyptisch» zu beschreiben, sagte die Staatsanwältin.

Nachbarn trugen Verletzungen davon

Durch die Detonation abends am 30. März waren Nachbarn verletzt worden. Sie erlitten Rauchgasvergiftungen, Schnittverletzungen durch gebrochene Fensterscheiben und teils erhebliche Verbrennungen durch das entstandene Feuer.

Vier von ihnen mussten stationär in Krankenhäusern behandelt werden, zwei schwebten zeitweise in Lebensgefahr. Der Sachschaden geht laut Anklage in die Millionen.

Der angeklagte Sohn liess über seinen Verteidiger erklären, er wolle sich schweigend verteidigen.

Vater plädiert auf Unschuld

Der Vater machte dagegen mit Hilfe eines Dolmetschers umfangreiche Angaben. Er habe den Laden gemietet, aber keinen Schlüssel dafür gehabt, sagte der 56-Jährige. Er habe auch für seinen Sohn Überweisungen getätigt.

Der Laden sei ein sehr guter Erfolg gewesen. Mit der Explosion habe er nichts zu tun. «Ich bin unschuldig», sagte der Mann.

Die beiden Angeklagten kamen wenige Tage nach der Explosion in Untersuchungshaft. Der Sohn hat die deutsche, sein Vater die irakische und deutsche Staatsangehörigkeit.

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