Vatikan warnt vor «Schatten des Bösen» von Künstlicher Intelligenz
In neuen Leitlinien zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz warnt der Vatikan vor den negativen Auswirkungen dieser Technologie.
Der Vatikan warnt in neuen Leitlinien zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) vor den negativen Auswirkungen dieser Technologie.
KI könne grundsätzlich einen positiven Beitrag leisten und Chancen in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens aufzeigen, heisst es in dem nun veröffentlichten Dokument. «Doch wie in allen Bereichen, in denen der Mensch zu Entscheidungen berufen ist, lauert auch hier der Schatten des Bösen.»
KI berge erhebliche Risiken und Möglichkeiten zum Missbrauch. Mithilfe von KI könnten demnach «manipulierte Inhalte und falsche Informationen» erzeugt und verbreitet werden, um «zu täuschen oder zu schaden». KI-generierte Fake-Medien könnten zudem die Grundlagen der Gesellschaft untergraben.
Vatikan fordert «sorgfältige Regulierung»
Angesichts der Gefahren sollten sich Regierungen und internationale Organisationen dafür einsetzen, dass die KI zum Wohle aller eingesetzt werde, heisst es in dem Dokument «Antiqua et Nova» (Altes und Neues). «Dieses Thema erfordert eine sorgfältige Regulierung, da sich Fehlinformationen – insbesondere durch KI-gesteuerte oder -beeinflusste Medien – unbeabsichtigt verbreiten und politische Polarisierung und soziale Unruhen schüren können.»
Zugleich warnt der Vatikan davor, menschliche Verantwortung an die KI abzugeben. Die Technologie müsse immer einer «moralischen Bewertung» unterzogen werden, um als Mensch zu bestimmen, wie sie eingesetzt werde.
Papst segnete Leitlinien ab
Zwei vatikanische Dikasterien – vergleichbar mit Ministerien – verfassten die neuen Leitlinien. Papst Franziskus genehmigte diese und gab sie anschliessend zur Veröffentlichung frei. Immer wieder warnt das Oberhaupt der katholischen Kirche bei öffentlichen Auftritten vor den Gefahren von KI und versucht, ethische Bedenken rund um die Technologie in den Vordergrund zu rücken.