Verwüstung durch «Ianos»: Drei Tote nach Stürmen in Griechenland
Am Freitag und Samstag wütete der Sturm «Ianos» über Griechenland. In einigen Regionen kam es zu Überschwemmungen und Stromausfall. Drei Menschen starben.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten zwei Tagen zogen zwei Stürme über Griechenland hinweg.
- Diese sorgten für schwere Schäden. Hunderte Menschen mussten gerettet werden.
- Drei Menschen kamen ums Leben. Einige werden immer noch vermisst.
Schwere Stürme in Griechenland haben am Wochenende drei Todesopfer gefordert. Am Sonntagmorgen entdeckte die Feuerwehr nahe der Stadt Karditsa einen 62-Jährigen in den Trümmern seines Hauses. Zuvor war bekannt geworden, dass in Mittelgriechenland eine Frau und ein Mann ums Leben gekommen waren. Noch immer werden Menschen vermisst oder sind in ihren Häusern eingeschlossen, wie die Feuerwehr mitteilte.
Während der Wirbelsturm «Ianos» im Westen wütete, zog ein Sturmtief über die Nordägäis hinweg. Die beiden Stürme hatten am Freitag und Samstag in Teilen Griechenlands schwere Schäden verursacht. Mehr als 600 Menschen seien von Rettungskräften aus Wohnungen befreit oder anderweitig gerettet worden.
Bilder zeigten die Spur der Verwüstung: Umgestürzte Bäume und Strommasten, Weggeschwemmte Autos, Segelboote, die von Wind und Wellen an Land gespült oder im Hafen versenkt wurden. Vielerorts standen Strassen unter Wasser.
Überschwemmungen und Stromausfälle
Am Freitagnachmittag musste die Nord-Süd-Bahnverbindung Griechenlands zwischen Athen und Thessaloniki bis auf Weiteres geschlossen werden. Grund war eine Überschwemmung nahe der mittelgriechischen Stadt Lamia, wie der staatliche Rundfunk (ERT) berichtete.
In zahlreichen Regionen Westgriechenlands und auf der Halbinsel Peloponnes fiel zudem der Strom aus. Mehrere Boote wurden in den Häfen der Urlaubsinseln Zakynthos, Lefkada, Kefalonia und Ithaka beschädigt. Ein Campingplatz auf Kefalonia wurde evakuiert, dutzende Strandbars im Westen des Landes wurden verwüstet. Die Feuerwehr rückte immer wieder aus, um Menschen aus überschwemmten Häusern zu holen, berichtete ERT.
Auch die Schulen in zahlreichen Regionen Westgriechenlands blieben am Freitag geschlossen. Fährverbindungen zu den Inseln Kefalonia, Zakynthos und Ithaka wurden unterbrochen, wie es hiess.
Stürme werden immer stärker
«Ianos» war ein sogenannter Medicane: Ein Sturmtief, das sich gegen Ende Sommer im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser noch hohe Temperaturen aufweist. Sobald er das Festland erreicht, verliert er an Heftigkeit.
Ältere Griechen versicherten, dass es solche schweren Stürme in dieser Regelmässigkeit früher nicht gegeben habe. «Ich stand bis zu den Hüften im Wasser», sagte eine 86-Jährige am Samstag dem Fernsehsender Skai. «Wir hatten auch früher mal Stürme, aber nie so gewaltig.