Weidel will Windrad-Aussage anders verstanden wissen
AfD-Chefin Weidel weist Kritik an ihrer Windkraft-Aussage zurück und betont, diese sei aus dem Kontext gerissen worden.
AfD-Chefin Alice Weidel fühlt sich nach Kritik an ihrer Aussage zu Windkraftanlagen missverstanden. Diese sei aus dem Kontext gerissen worden und habe sich auf den Reinhardswald in Hessen bezogen, sagte Weidel der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Parteitages in Riesa. Im CDU-regierten Hessen werde der sogenannte Märchenwald abgeholzt «für Windmühlen, die über 240 Meter hoch sind und das, obwohl wir wissen, dass Windkraft eine ineffiziente Form der Energieproduktion ist».
Grundsätzlich schloss Weidel auf Nachfrage Windkraft als Energiequelle nicht aus, aber ohne Subventionen. In der Rede nach ihrer Kür zur Kanzlerkandidatur am Samstag hatte sie unter grossem Jubel in den Saal gerufen: «In Hessen holzt die CDU-Regierung den Märchenwald der Brüder Grimm für Windräder ab.
Wir kennen Sie, liebe CDU». Dann fügte sie hinzu: «Und ich kann ihnen sagen, wenn wir am Ruder sind, wir reissen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande».
Reaktionen auf Weidels Äusserungen
Der Bundesverband Windenergie Offshore steht für Windparks in Nord- und Ostsee. Er betonte erneuerbare Energien und Klimaschutztechnik seien für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft entscheidend. Wenn andere Länder hier Marktführer würden, stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel Verbandsgeschäftsführer Stefan Thimm kritisierte, die AfD nehme den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands in Kauf.
Weidel als Kanzlerkandidatin
Weidel war am Samstag vom AfD-Parteitag zur Kanzlerkandidatin gewählt worden. Sechs Wochen vor der Bundestagswahl steht die AfD mit 21 bis 22 Prozent in den Umfragen auf Platz zwei hinter der Union mit 30 bis 31 Prozent.
Zu ihren Erwartungen mit Blick auf den Wahlabend befragt, sagte sie: «Ich gebe keine Prognosen über das mögliche Wahlergebnis ab. Wenn es über 20 Prozent sind, können wir alle sehr, sehr zufrieden sein», sagte sie.