Wetter in Europa: Von Hitzewellen bis Überschwemmungen alles dabei
Das Wetter in Europa spielt seit Wochen verrückt. Im Süden des Kontinents sorgen Hitzewellen für Waldbrände, während es in Österreich zu Überschwemmungen kommt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Süden Europas herrscht grosse Hitze, während im Alpenraum Unwetter wüten.
- Besonders Griechenland und die Türkei leiden unter extremen Temperaturen.
- In Österreich machen Überschwemmungen dem Land zu schaffen.
Gluthitze und Dutzende Brände in den Urlaubsländern am östlichen Mittelmeer, schwere Unwetter weiter nördlich im Alpenraum: In Griechenland, der Türkei und Süditalien haben am Wochenende Tausende Einsatzkräfte Wald- und Buschbrände bekämpft. Auch Touristenanlagen waren betroffen. Die Temperaturen stiegen weit über 40 Grad Celsius.
In Norditalien und Österreich hingegen verursachten heftige Unwetter Schäden und Überschwemmungen. Zwei Belgier mussten in Kärnten aus einer Klamm gerettet werden. Das Wetter in Europa spielt offensichtlich verrückt.
Sizilien wird von Waldbränden heimgesucht
Auf Sizilien kämpften am Sonntag mehr als 800 Feuerwehrleute weiter gegen die verheerenden Waldbrände.
Binnen zwölf Stunden seien Helfer mehr als 230 Mal ausgerückt, teilte die Feuerwehr am Sonntagvormittag mit. Löschflugzeuge der nationalen Flotte flogen Einsätze nicht nur in Sizilien, sondern auch in Kalabrien und der Adria-Region Apulien.
Auf Sizilien brannte es besonders um die Grossstadt Catania - dort waren auch Ferienanlagen betroffen. Bürgermeister Salvatore Pogliese schrieb von «komplett zerstörten» Bereichen im Süden der Stadt. Am Samstag brach zudem der Vulkan Ätna aus, an dessen Fuss die Stadt liegt. Die Eruption begann am Abend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag.
Wetter: «Historische Hitzewelle» dauert weiter an
Auch in Griechenland brachen wegen der Trockenheit und dem heissen Wetter viele Brände aus. Mindestens 16 Menschen wurden wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern der Halbinsel Peloponnes behandelt, wie das Staatsfernsehen berichtete. Mehrere Häuser nahe der Kleinstadt Egion wurden zerstört. Die Brände wurden am Sonntagmorgen eingedämmt.
Unterdessen dauert die «historische Hitzewelle» - von der viele Meteorologen sprechen - an. Am Sonntag wurdne in Griechenland Temperaturen um die 45 Grad erwartet. Nachts lagen die Werte vor allem in den Ballungszentren über 30 Grad. Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Einwohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben.
Türkei kämpft seit Tagen gegen mehrere Brände
In der Türkei kämpften Tausende Einsatzkräfte den fünften Tag in Folge gegen Waldbrände. In der Nacht zu Sonntag wurden in der Ferienregion Bodrum mehrere Dörfer evakuiert, wie der Bürgermeister sagte. Die Menschen seien unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht worden.
Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Todesopfer durch die Brände in der Türkei auf acht - sieben Menschen kamen in Antalya ums Leben, einer in Marmaris.
Aus einem Vorort Bodrums seien am Samstagabend 100 russische Touristen in Sicherheit gebracht worden. Dies teilte das russische Generalkonsulat in Antalya mit. In der Provinz Antalya wurde am Sonntag ein weiteres Dorf evakuiert, wie der Sender NTV berichtete.
Forstminister Bekir Pakdemirli teilte am Sonntag mit, noch fünf von ursprünglich mehr als 100 Bränden seien aktiv. Es gebe Brandherde in den süd- und westtürkischen Provinzen Antalya und Mugla. Starke Winde fachten das Feuer immer wieder an und erschwerten die Löscharbeiten.
Die Brände haben nach offiziellen Angaben bislang mindestens sechs Todesopfer gefordert - fünf in Antalya, eines in Marmaris. Hunderte wurden verletzt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten am Samstag schnelle Hilfe zu.
Im Alpenraum sorgt schlechtes Wetter für Überschwemmungen
Ganz anders war die Lage im Alpenraum: Im Norden Italiens sorgten heftige Regenfälle etwa in Südtirol für Überschwemmungen und umgestürzte Bäume. Die Zivilschutzbehörde Italiens hatte zuvor eine Unwetterwarnung verschickt. Besonders gefährdet waren demnach auch die Voralpenregionen im Norden der Lombardei und um den Comer See.
Auch in Österreich bereitet das unbeständige Wetter Sorgen. Wie die Behörden berichteten, wurden in der Steiermark nach Murenabgängen Strassen gesperrt. In Niederösterreich führten Regen, Hagel und orkanartige Windböen zu Überflutungen.
In Kärnten wurden am Samstagabend ein 47-jähriger Belgier und seine 16-jährige Tochter in der Pirkachklamm von schnell ansteigenden Wassermassen überrascht. Nach einem Notruf fand die Bergrettung die Urlauber gegen Mitternacht stark unterkühlt und völlig durchnässt.