Wetter: Orkantief «Ciarán» fordert zweites Todesopfer
Über eine Million Haushalte sind in Frankreich aufgrund des Orkantiefs «Ciarán» ohne Strom. Unterdessen wurde auch ein erstes Todesopfer bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Westen Europas tobt das Sturmtief «Ciarán».
- Es kommt zu umgestürzten Bäumen, Stromausfällen und blockierten Strassen.
- Zwei Todesopfer forderte das Orkantief bisher.
Das von schweren Stürmen begleitete Orkantief «Ciarán» hat den Nordwesten Frankreichs getroffen. Umgestürzte Bäume blockierten Strassen und Bahnstrecken.
1,2 Millionen Haushalte in Frankreich sind ohne Strom. Techniker seien damit beschäftigt, die Versorgung wieder herzustellen, teilte Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher am Donnerstagmorgen mit.
Unterdessen wurde ein erstes Todesopfer durch den Sturm bekannt: Ein Lastwagenfahrer kam in der Nacht ums Leben, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Dies sagte Transportminister Clément Beaune dem Sender France Info.
Am Nachmittag hat der Sturm auch Deutschland erreicht – und ein weiteres Todesopfer gefordert. In Niedersachsen wurde eine junge Frau durch einen umstürzenden Baum tödlich verletzt. Das berichtet «Focus».
Stürmisches Wetter: 21 Meter hohe Monsterwelle vor Küste
Hunderte Feuerwehrleute waren in der Nacht in Frankreich im Einsatz. Aus Vorsorge evakuierten einzelne Orte Bereiche unmittelbar an der Küste. Vor dem Departement Finistère wurde eine 21 Meter hohe Sturmwelle gemessen.
An der Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste galt bis zum Abend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Die Behörden warnten eindringlich vor dem Unwetter. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.
Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h
Im westlichen Departement Finistère wurde ein Mensch leicht verletzt, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Auch ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume wurde der Verkehr auf den Landstrassen des Departements am Donnerstagmorgen untersagt. Sturmböen erreichten örtlich Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde.
In zwei Departements galt weiterhin die höchste Unwetterwarnstufe rot, in 24 weiteren die Warnstufe orange. Der Zugverkehr in den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire ist eingeschränkt.
Auch im Umland von Paris gab es Behinderungen von Regionalzügen durch umgestürzte Bäume. Die stärksten Winde durch das Orkantief dürften in Frankreich am Donnerstagvormittag schon vorbei sein.
Auch Südwesten Englands betroffen
Auch der Südwesten Englands und die Kanalinseln bekommen den Sturm am Donnerstag zu spüren. Auf der Insel Jersey wurden der Polizei zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 164 Stundenkilometer gemessen.
Etwa 40 Menschen seien wegen Sturmschäden über Nacht aus ihren Häusern evakuiert worden, teilte die Polizei mit. Medien berichteten von abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. Der Flugverkehr von und nach Jersey wurde einem Bericht der BBC zufolge eingestellt. Schulen blieben geschlossen.
Auch an der Südküste Englands stellten sich die Menschen auf starke Einschränkungen durch den Sturm ein. Hunderte Schulen in den Grafschaften Cornwall und Devon blieben geschlossen. Berichten zufolge waren 6000 Haushalte in Devon ohne Strom.