Windenergie: Deutschland bremst den Ausbau in der Nordsee
Das Wichtigste in Kürze
- Der Windenergie-Ertrag in Deutschland soll bis 2050 verachtfacht werden.
- Die Windräder sollen dabei hauptsächlich im Meer platziert werden.
- Durch zu dichtes Platzieren entstehen aber Einbussen beim Ertrag.
Die Windenergie birgt das wohl grösste Potenzial erneuerbaren Energien. Deshalb will auch Deutschland seine Windparks ausbauen. Insbesondere jene der Nordsee sollen wachsen. Eine neue Studie belegt nun aber, dass zu eng platzierte Windräder die Erträge drastisch drosseln.
Wie das Wissenschafts-Portal «scinexx» berichtet, halbiert sich der Stromertrag bei einer Dichte von zehn Megawatt pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In der Nordsee-Bucht werden derzeit acht Gigawatt Strom produziert. Dieser Ertrag soll in etwa verachtfacht werden bis ins Jahr 2050.
Isolierte Räder generieren mehr Windenergie
Stehen also zu viele Windräder beieinander, stehlen sie einander den Wind. Die Turbinen in grossen Windparks würden daher weniger effizient arbeiten als ein isoliertes Windrad. Dies erklärt Axel Kleidon vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie.
Mit einer Simulation errechnete Kleidon und seinen Kollegen der technischen Universität in Dänemark ein Dichteeffekt. Der Ertrag des Nordsee-Windparks läge somit bei einer Auslastung vom nur 82 Prozent. Eine Lösung wäre die Kooperation mit den Nachbarländern. So könnten die Erträge aus der Windenergie aufs Maximale gesteigert werden.