«Wir können nicht länger warten»: Entwicklungsländer sind enttäuscht
Der diesjährige Klimagipfel COP26 dauert noch bis zum 12. November an. Vertreter von Entwicklungsländern zeigen sich enttäuscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Vertreter von Entwicklungsländern appellieren am Klimagipfel an die Industriestaaten.
- Obwohl sie wenig zur Erwärmung beitragen, seien sie täglich davon betroffen.
- Zudem können die Industriestaaten ihr Versprechen nicht einhalten.
Auf dem Weltklimagipfel haben Vertreter von Entwicklungsländern an die Industriestaaten appelliert. Diese sollen ihre Schadstoff-Emissionen bis 2030 halbieren und ihre finanziellen Versprechen halten.
«Wir können nicht länger warten». Dies sagte Sonam Phuntsho Wangdi, ein Regierungsvertreter aus Bhutan. Er ergänzte: «Wir haben am wenigsten zu dieser Klimakrise beigetragen.»
Die 46 Länder der Gruppe, in denen eine Milliarde Menschen leben, seien für nur ein Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig sind sie schon jetzt tagtäglich vom Klimawandel betroffen.
Vertreter der Entwicklungsländer sind enttäuscht
«Wir sind abhängig von den Entscheidungen, die hier getroffen werden», sagte Wangdi. Er rief die Staatengemeinschaft auf, sich auf eine Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 festzulegen.
Der Vertreter der Entwicklungsländer zeigte sich enttäuscht. Denn die Industriestaaten werden ihr im Pariser Klimaabkommen bekräftigtes Versprechen erst mit Verspätung erreichen. Dieses sieht vor, dass jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar zur Bewältigung der Klimakrise zur Verfügung gestellt wird.
«Es ist zu wenig und zu spät»
«Es ist zu wenig und zu spät», sagte Wangdi. Eigentlich sollte die Summe bereits seit 2020 jährlich in die stark betroffenen Länder fliessen. Nun wird sie voraussichtlich 2023 erstmals erreicht.
Die Klimafinanzierung gilt als eine der grössten Hürden bei den Verhandlungen. Rund 200 Staaten ringen bei der Weltklimakonferenz COP26 darum, wie die Erderwärmung auf ein maximal 1,5 Grad begrenzt werden kann.