Laut Notenbankchef Mario Draghi ist der Aufschwung der Eurozone weniger stark als erwartet, aber dennoch positiv.
Mario Draghi, Chef der europäischen Notenbank an der Zinssitzung in Frankfurt
Mario Draghi, Chef der europäischen Notenbank an der Zinssitzung in Frankfurt - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wirtschaftsboom in der Euro-Zone ist weniger stark als erwartet.
  • Laut dem Chef der Notenbank ist dies nicht gravierend.
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Trotz mehrerer Zeichen der Schwäche ist der wirtschaftliche Aufschwung aus Sicht der EZB intakt. Die zuletzt hereingekommenen Daten seien «etwas schwächer als erwartet» ausgefallen, räumte Notenbankchef Mario Draghi am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt ein.

Dennoch deckten sie sich mit der grundsätzlichen Einschätzung, dass der Aufschwung in der Euro-Zone auf einem breiten Fundament stehe. «Wir reden nicht über einen Abschwung, sondern über weniger Schwung», so Draghi. Die jüngsten Lieferprobleme der deutschen Automobilindustrie und auch Gegenwind für die Exportwirtschaft seien negative Faktoren. Solche Effekte seien aber nicht ausreichend, um die positive Konjunktureinschätzung infrage zu stellen.

Schwächelnde Exporte hatten die Wirtschaft in den Staaten der Währungsunion im Oktober so langsam wachsen lassen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Noch stärker trübten sich die Geschäfte in Deutschland ein, wo das Barometer des Forschungsinstituts IHS Markit den schlechtesten Wert seit rund dreieinhalb Jahren anzeigte.

Ökonomen hatten der Wirtschaft in der Euro-Zone noch im September ein stabiles Wachstum vorausgesagt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte sowohl im dritten und vierten Quartal 2018 als auch Anfang 2019 um 0,4 Prozent zulegen, wie das Münchner Ifo-Institut, das italienische Istat und das Schweizer KOF jüngst prognostizierten.

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