Wladimir Putin: Geliebte soll Prigoschins Medien-Imperium übernehmen
Wladimir Putin übergibt das Medien-Imperium von Prigoschin seiner Geliebten Alina Kabajewa. Damit fällt auch die «Troll-Fabrik» in ihre Hände.
Das Wichtigste in Kürze
- Alina Kabajewa soll laut Berichten das Medien-Imperium von Prigoschin übernehmen.
- Die «Patriot Media Group» umfasst mehrere Nachrichtenportale und die «Troll-Fabrik».
- Putin ist dabei, das Geschäftsimperium des Wagner-Bosses zu zerschlagen.
Jewgeni Prigoschin ist hauptsächlich bekannt als Chef der Söldner-Gruppe Wagner. Doch der 62-Jährige hatte noch unzählige andere Unternehmen, mutmasslich weit mehr als 100. Doch nach dem abgebrochenen Putschversuch will Wladimir Putin (70) das Firmen-Imperium von Prigoschin zerschlagen und teilweise übernehmen.
Ein wichtiges Standbein für «Putins Koch» waren die Medien. Er war der Gründer der «Patriot Media Group», zu der dutzende Nachrichtenportale gehören. Nach dem Putschversuch waren diese in Russland nicht mehr zugänglich.
Nun soll die «Patriot Media Group» in neue, kremltreue Hände gelegt werden. Wie das «Wall Street Journal» basierend auf Textnachrichten von Insidern berichtet, soll Alina Kabajewa (40) die Geschicke dort übernehmen. Die ehemalige rhythmische Sportgymnastin gilt als Putins Geliebte und soll Mutter von drei Kindern des Kremlchefs sein.
Sie war nach ihrer Zeit als Profisportlerin einige Zeit Abgeordnete in der Staatsduma. 2014 legte sie das Amt aber nieder, um den Posten als Verwaltungsratsvorsitzende der «National Media Group» zu werden. Zu dieser Gruppe gehören zahlreiche kremltreue Zeitungen und TV-Kanäle.
Die private «National Media Group» soll Berichten zufolge nun die «Patriot Media Group» kaufen. Damit fiele auch die «Internet Research Agency» in die Hände von Putins Geliebter. Dieses Unternehmen ist besser bekannt als «Troll-Fabrik». Es erlaubte Prigoschin, mit gefälschten Profilen Kommentarspalten auf Social Media mit ihm genehmen Botschaften zu fluten.
Für Prigoschin wäre der Verlust seines Medien-Imperiums ein harter Schlag und eine Demütigung. Denn ab dann könnten seine Nachrichtenportale und seine «Trolle» gegen ihn verwendet werden. Der Wagner-Boss, der in Belarus im Exil ist, hat sich bislang nicht zu den Berichten zur Zerschlagung seines Imperiums geäussert.