WWF Russland: Organisation wegen Erschliessung der Arktis verboten
Wegen der Behinderung der Erschliessung der Arktis verbietet Russland den WWF. Die Umweltschutzorganisation wurde offiziell für unerwünscht erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Behinderung der Erschliessung der Arktis verbietet Russland den WWF.
- Die Umweltschutzorganisation wurde offiziell für unerwünscht erklärt.
Russland hat die Umweltschutzorganisation WWF offiziell für unerwünscht erklärt. Das Land möchte die Arktis weiter erkunden und sieht den WWF dabei als Behinderung.
So begründete die Behörde am Mittwoch in einer Pressemitteilung das Verbot. Sie warf dem WWF damit Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands vor. Unter internationalem Protest hatte Russland den WWF bereits im März als «ausländischen Agenten» gebrandmarkt.
WWF wird faktisch verboten
Die Generalstaatsanwaltschaft in Russland hat die Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) für unerwünscht erklärt und damit faktisch verboten. «Unter dem Vorwand des Umweltschutzes» behindere WWF die industrielle Erschliessung der Arktis und den Abbau von Rohstoffen in der Polarzone.
Die Umweltschützer hatten die Entscheidung der russischen Behörden damals scharf kritisiert und angekündigt, dagegen zu klagen. Sie verwiesen dabei auch auf ihre jahrzehntelange Arbeit für den Natur- und Artenschutz im flächenmässig grössten Land der Erde. Zu ihrem jetzigen Verbot äusserten sie sich zunächst nicht.
Repressionen gegen Zivilgesellschaft
Seit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs haben sich die Repressionen gegen die Zivilgesellschaft in Russland nochmals verstärkt. Ziel ist auch, jede Art von Protest zu unterdrücken. Die Zahl der Nichtregierungsorganisationen, die seither auf die Schwarze Liste von Behörden gerieten, vervielfachte sich innerhalb der rund 16 Monate.
Konkreten Unmut der russischen Behörden in Bezug auf den WWF hatte ein seit Jahren betriebenes Umweltrating der Organisation hervorgerufen. Dieses soll Unternehmen dazu anhalten, ökologischer zu produzieren. Ein weiterer Vorwurf der russischen Seite bestand darin, dass der WWF Umweltorganisationen finanziere, die ebenfalls als «ausländische Agenten» eingestuft worden. Vor drei Jahren hatte Putin die Tätigkeit des WWF im Land noch öffentlich gelobt.