Yanis Varoufakis: Griechenland ist noch nicht gerettet

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Griechenland,

Griechenland ist aus Sicht seines ehemaligen Finanzministers Yanis Varoufakis auch nach dem Auslaufen des dritten Rettungspakets noch nicht gerettet.

Yanis Varoufakis Griechenland
Der ehemalige griechische Finanzchef Yanis Varoufakis schafft mit seiner neuen Partei wahrscheinlich den Einzug ins Parlament. (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Yanis Varoufakis ist der Meinung, Griechenland ist noch nicht gerettet.
  • Der ehemalige Finanzminister des Landes sagt, der Staat sei immer noch pleite.

«Griechenland steht am selben Punkt, im gleichen schwarzen Loch und es versinkt jeden Tag tiefer darin. Auch, weil die Sparvorgaben der Gläubiger Investitionen und den Konsum behindern», sagte Varoufakis der «Bild»-Zeitung (Montag).

Die Staatsschulden seien nicht weniger, sondern mehr geworden: «Wir haben jetzt nur mehr Zeit, um noch mehr Schulden zurückzuzahlen», sagte der Ex-Finanzminister. Der Staat sei aber noch immer pleite, die privaten Leute seien ärmer geworden, Firmen gingen noch immer bankrott und das Bruttosozialprodukt sei um 25 Prozent gesunken.

Varoufakis war im Juli 2015 nach rund einem halben Jahr im Amt zurückgetreten, um Verhandlungen mit den Gläubigern zu erleichtern. Zuvor hatten die Griechen in einem Referendum die Sparvorgaben der internationalen Geldgeber abgelehnt.

Eurogruppen-Chef glaubt an Rettung

Eurogruppen-Chef Mario Centeno zeigt sich hingegen im Vergleich zu Varoufakis zuversichtlich, dass Griechenland ohne weitere Hilfsprogramme finanziell auf eigenen Beinen stehen kann. Ziel der Rettungsmassnahmen und Reformen der vergangenen acht Jahre sei eine neue Grundlage für gesundes Wirtschaftswachstum gewesen, erklärte Centeno in der Nacht zum Montag. «Es hat viel länger gedauert als gedacht, aber ich glaube, wir haben es geschafft.» Die griechische Wirtschaft wachse, es gebe Haushalts- und Handelsüberschüsse, und die Arbeitslosigkeit sinke stetig.

Am Montag endet das vorerst letzte Hilfsprogramm für Athen. Seit 2010 hatten die EU-Partner und der Internationale Währungsfonds das überschuldete Euro-Land mit insgesamt 289 Milliarden Euro an vergünstigten Krediten vor der Staatspleite bewahrt. Im Gegenzug musste Athen harte Reformen, Sozialkürzungen sowie Steuererhöhungen durchsetzen und sich verpflichten, daran festzuhalten. Centeno äusserte sich in seiner Funktion als Chef des Gouverneursrats des Euro-Rettungsschirms ESM.

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