Die Russen sind unzufriedener mit Putin, die Zustimmung sinkt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kriegs-Befürworter zu.
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Die Zustimmung für Putin ist gemäss staatlicher Meinungsforschungsinstitute gesunken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Kursk-Offensive sinkt die Zustimmung für Putin laut dem Kreml.
  • Gleichzeitig aber steigt die Zahl der Befürworter des Kriegs.
  • Ein Forschungsinstitut mahnt, die Zahlen seien mit Vorsicht zu geniessen.
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Wladimir Putin erlitt mit der ukrainischen Gegenoffensive in Kursk eine Blamage. Dies zeigt sich auch in seiner Zustimmungsrate. Wie das «Institute for the Study of War» berichtet, sank die Zustimmung in zwei Umfragen von staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituten.

Laut der Stiftung «Öffentliche Meinung» sind 28 Prozent der Russen mit der Regierung empört oder unzufrieden. Gegenüber Juli ist dies ein Anstieg um zehn Prozentpunkte. Es ist der höchste Wert seit November 2022, als Putin eine Mobilmachung angeordnet hatte.

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Die Zustimmung für Wladimir Putin ist laut staatlichen Meinungsforschungsinstituten gesunken.
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Grund dafür ist wohl die ukrainische Offensive in Kursk.
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Laut dem ISW sieht sich der Kreml gezwungen, die gestiegene Unzufriedenheit zu zeigen.
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Laut einem unabhängigen Institut stieg aber auch die Zustimmung für den Krieg.

Das Institut WZIOM sieht einen Rückgang der Zustimmung für Wladimir Putin um 4,6 Prozentpunkte. Dennoch stehen weiterhin rund drei Viertel der Russen hinter Putin.

Beide Institute sind staatlich kontrolliert, das ISW mahnt dann auch, sie zeigten die «tatsächliche Stimmung» in Russland nicht verlässlich. Die sinkenden Zustimmungsraten erklären die Forscher damit, dass der Kreml wohl gezwungen ist, die gestiegene Unzufriedenheit anzuerkennen. Damit wolle der Kreml verhindern, dass ihm vorgeworfen wird, die Sorgen der Russen zu ignorieren.

Glaubst du, dass die Ukraine langfristig von der Kursk-Offensive profitieren wird?

Wegen der ukrainischen Kursk-Offensive stieg aber nicht nur die Unzufriedenheit mit Putin, sondern auch die Zustimmung für den Krieg. So sprechen sich laut dem unabhängigen Institut Lewada nur noch die Hälfte der Russen für Friedensverhandlungen aus. Dies ist ein Rückgang um acht Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg der Anteil der Befürworter einer Kriegsfortsetzung um sieben Prozentpunkte auf 41 Prozent.

Lewada ist zwar ein unabhängiges Meinungsforschungsinstitut, ISW warnt aber, dass auch diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind. Viele Russen würden nicht ihre wahren Meinungen äussern. Denn sie fürchteten sich vor Repressionen und Überwachung. Die Umfragen lassen aber einen Schluss auf die Veränderung der Stimmung in Russland zu.

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