In Westeuropa und auch der Schweiz werden Terror-Verdächtige immer jünger. Die «Tiktok-Terroristen» machen zwei Drittel aller Verdächtigen aus.
Wien Terrorist
Der Hauptverdächtige des geplanten Anschlags auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien ist mit seinen 19 Jahren noch im Teenie-Alter. - X / @Ulfh3dnar_

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Oktober 2023 wurden knapp 60 Personen in Westeuropa wegen Terrorverdachts verhaftet.
  • Davon sind zwei Drittel Teenager im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.
  • Laut Terrorexperte Peter Neumann beginne die Radikalisierung auf den sozialen Medien.
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Terroristen sind jünger geworden. Das zeige sich auch in der Schweiz, sagte der Terrorexperte Peter Neumann in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag. Der Experte beschreibt eine neue Art selbstradikalisierter jugendlicher Attentäter, die er Tiktok-Terroristen nennt.

Der Professor hat für Sicherheitsstudien am King’s College in London alle seit Oktober 2023 wegen Terrorverdachts in Westeuropa Verhafteten erfasst. Zwei Drittel der knapp 60 Personen seien Teenager im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.

Radikalisierung beginnt auf Tiktok

«Das ist neu. Noch vor zehn Jahren war diese Altersgruppe eine Ausnahme, jetzt ist sie die Regel», wurde Neumann zitiert. Diese Verdächtigen würden sich online radikalisieren. Ohne auch nur eine Person wie einen Prediger, die den letzten Anstoss zur Tat geben würden.

Die Radikalisierung beginne dabei auf grossen Plattformen wie Tiktok und Instagram. Später verlege sie sich in geschlossene Gruppen auf Plattformen wie Telegram.

«Das neue Muster zeigt sich auch in der Schweiz», so der Experte weiter. Als Beispiele nannte er den Täter, der im März in Zürich einen orthodoxen Juden niederstach.

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