Niederlande: 2. Tag in Folge Ausschreitungen wegen Ausgangssperre
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag kam es in Rotterdam und in Geelen zu Zusammenstössen.
- Die Polizisten gingen mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.
- In Rotterdam gab es gemäss Stadtverwaltung auch Festnahmen.
Die Niederlande sind am Montagabend erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben bis zum späten Montagabend in mehreren Städten randaliert und die Polizei angegriffen.
Die Menschen hatten sich kurz vor Beginn der Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie in Stadtzentren versammelt. In grossen Gruppen zogen sie plündernd und randalierend durch die Strassen.
Unruhen wurden aus etwa zehn Städten gemeldet - darunter Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. In der Grossstadt Rotterdam und der südlichen Stadt Geleen in der Nähe von Maastricht kam es zu Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften, wie Polizei und Medien am Montag berichteten. Die Polizisten gingen mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.
In Geleen gebe es «Zusammenstösse zwischen der Bereitschaftspolizei und jungen Leuten, die Feuerwerkskörper auf sie werfen», teilte die örtliche Polizei auf Twitter mit. Ein Mensch sei festgenommen worden. In Rotterdam gab es auch Festnahmen, wie die Stadtverwaltung twitterte. Laut den Angaben der Polizei wurden insgesamt mehr als 151 Personen verhaftet.
Heftige Ausschreitungen am Sonntag
In mehreren Städten der Niederlande war es am Sonntag zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte das Verhalten der Randalierer, die unter anderem Geschäfte plünderten, Autos und eine Coronavirus-Teststation in Brand setzten. Rutte sprach von «krimineller Gewalt», die sich bei den Protesten in mehreren Städten Bahn gebrochen habe. Laut niederländischen Medienberichten nahm die Polizei rund 250 Teilnehmer der Proteste fest.
Eine Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 04.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten. Verstösse werden mit einem Bussgeld von 95 Euro geahndet. Es ist die erste Ausgangssperre in dem EU-Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll zunächst bis zum 9. Februar in Kraft bleiben und bei der Eindämmung der besonders ansteckenden Coronavirus-Variante helfen, die zuerst in England festgestellt worden war.