Autos mit E-Fuel verbrauchen mehr Energie als E-Autos
Autos mit E-Fuel viel weniger umweltfreundlich als Elektroautos. Sie sorgen während ihrer Lebensdauer nur für minimale Einsparungen an CO2-Emissionen.
Das Wichtigste in Kürze
- E-Fuel-Autos sparen gegenüber Verbrennern nur minimal Emissionen ein.
- Elektroautos verursachen rund 78% weniger Emissionen.
Dem Verbrennermotor in Autos droht in Europa bis 2035 das Aus, doch besteht bereits ein Ersatz? Manche Autohersteller und die Mineralölbranche hoffen, dass synthetische Kraftstoffe weiterhin genutzt werden können. Laut Analysten haben die E-Fuel aber eine besonders schlechte Umweltbilanz.
Autos, die mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuel) betrieben werden, sorgen während ihrer gesamten Lebensdauer nur für minimale Einsparungen an CO2-Emissionen. Dies im Vergleich zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der Expertenrunde «Transport and Environment» (T&E) am Donnerstag veröffentlicht wurde.
E-Autos verursachen 78% weniger Emissionen
T&E ist die Dachorganisation von 53 nichtstaatlichen europäischen Organisationen, die sich für einen nachhaltigen Verkehr einsetzen. Die Schweiz ist ebenfalls Mitglied in dieser Organisation.
In der Studie wurden die Emissionen eines kompletten Lebenszyklus von Autos berechnet, die 2030 gekauft werden. Dies inklusive Herstellung und Betrieb. Ein Fahrzeug, das mit einer Mischung aus E-Fuels und Benzin angetrieben wird, würde seine Emissionen nur um 5 Prozent reduzieren. Dies im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen.
Es gibt Elektrofahrzeuge, die nur mit einer Batterie und Elektromotoren angetrieben werden. Diese würden dagegen über seinen Lebenszyklus 78 Prozent weniger Emissionen verursachen als ein Verbrenner.
Berechnungsgrundlage für den CO2-Abdruck bei Herstellung und Betrieb der Batterieautos war der durchschnittlichen EU-Strommix, der für 2030 vorhergesagt wird.
Auch Fahrzeuge, die mit reinem E-Fuel betrieben werden, der mit erneuerbarem Strom hergestellt wird, emittieren mehr als Elektroautos. Dies zeigt die Analyse. Ein Elektrofahrzeug wäre 53 Prozent sauberer als ein Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen. Dies sei vor allem auf Verluste in der E-Fuel-Herstellung und den ineffizienten Verbrennungsmotor zurückzuführen.
Ein batterieelektrischer Volkswagen ID.3 kommt laut Analyse mit derselben Menge erneuerbarer Energie fünfmal weiter als ein VW Golf, der mit E-Fuel betrieben wird. Ein BMW i4 könnte sechsmal weiter fahren als ein BMW 4er mit Verbrennungsmotor.
T&E trat damit den Befürwortern künstlich hergestellter E-Fuels entgegen, die gegen ein komplettes Aus des Verbrennermotors kämpfen. Diese sehen den Einsatz von E-Fuels insbesondere für Regionen ohne genug Ökostrom zum Betrieb als brauchbare Alternative an. Ebenso für Regionen ohne genug Einkommen zum Kauf neuer E-Autos.
