Coronavirus: Blutgruppen verhindern Ansteckungen

Carine Meier
Carine Meier

Frankreich,

Trotz engen Kontakts mit Infizierten bleiben manche Menschen vom Coronavirus verschont. Jetzt zeigt eine Studie: Grund dafür könnten die Blutgruppen sein.

Blutgruppe Coronavirus
Nicht-kompatible Blutgruppen könnten der Grund dafür sein, weshalb sich bei einem Paar nur eine Person mit dem Coronavirus infziert. - Pexels / keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Paaren steckt sich oft nur eine Person mit dem Coronavirus an.
  • Dies sogar, wenn die Betroffenen zusammen leben und ein Bett teilen.
  • Nun zeigt eine Studie: Grund dafür könnten nicht-kompatible Blutgruppen sein.

Diese Frage zum Coronavirus hat Nau.ch schon im Januar beschäftigt: Wie kommt es, dass sich bei einem zusammen lebenden Paar manchmal nur eine Person mit Corona infiziert?

Damals erklärte ein Experte, es gäbe verschiedene Faktoren, wie etwa den Impfstatus, andere Viren und mehr. Jetzt zeigt aber eine neue Studie von französischen Forschern: Auch die Blutgruppe der Personen könnte eine Rolle spielen.

Kennen Sie Ihre Blutgruppe?

Für ihren Artikel, der im Fachjournal «Frontiers of Microbiology» veröffentlicht wurde, befragten die Wissenschaftler über 300 Spitalangestellte. Diese mussten einen Fragebogen dazu ausfüllen, ob ihr Partner nach ihrer eigenen Ansteckung auch an Corona erkrankte.

Coronavirus: Blutgruppen haben Einfluss auf Infektionsrisiko

Die Resultate zeigen: Wenn die Blutgruppen der Partner kompatibel sind, ist eine gegenseitige Ansteckung mit dem Coronavirus besonders wahrscheinlich.

Coronavirus
Wegen einer schwächeren Immunantwort bei den vergleichsweise milderen Omikron-Verläufen erhöht sich die Gefahr einer zweiten Infektion mit dem Coronavirus. - Keystone

Das Infektionsrisiko lag gemäss der Studie nämlich bei 47,2 Prozent. Demgegenüber stehen nur 27,9 Prozent bei nicht kompatiblen Blutgruppen.

Die Kompatibilität unter Blutgruppen bestimmt auch, wem eine Person mit einer bestimmten Blutgruppe Blut spenden kann. Mit allen kompatibel ist dabei die Blutgruppe 0 negativ.

Blutgruppen
Damit man für jemanden mit einer anderen Blutgruppe Blut spenden kann, müssen diese untereinander kompatibel sein. - bernersamariter.ch

Mit den Daten aus ihrer Studie konnten die Forscher zudem erneut belegen, dass unterschiedliche Blutgruppen ein unterschiedlich hohes Infektionsrisiko haben. Konkret heisst das: Menschen mit Blutgruppe 0 infizieren sich seltener mit dem Coronavirus.

Menschen mit Blutgruppe 0 werden zu Superspreadern

Als Universal-Blutspender haben sie aber auch die grösste Wahrscheinlichkeit, das Virus an andere weiterzugeben. Weil sie mit allen anderen Blutgruppen kompatibel sind, ist das Risiko grösser, dass sie zu Superspreadern werden.

Blutprobe
Eine Mitarbeiterin des Robert Koch-Instituts (RKI) beschriftet eine Blutprobe für einen Antikörpertest. Foto: Marijan Murat/dpa - dpa-infocom GmbH

Demgegenüber stehen Menschen mit der Blutgruppe AB, die die höchste Chance haben, sich zu infizieren. Jedoch ist ihre Blutgruppe am wenigsten mit anderen kompatibel, weshalb sie das Virus seltener weitergeben.

Verschiedene Blutgruppen verhindern 14 Prozent der möglichen Infektionen

Dies hat tatsächlich einen Einfluss auf das Infektionsgeschehen, schätzen die Autoren der Studie. So seien beispielsweise in Frankreich 34 Prozent der Begegnungen in der Bevölkerung Blutgruppen-inkompatibel. Dadurch sollen rund 14 Prozent der möglichen Corona-Infektionen verhindert worden sein.

Kommentare

Weiterlesen

ukraine Krieg
19 Interaktionen
167 Kinder gerettet
Paare Coronavirus
510 Interaktionen
Trotz Omikron
Blutspenden blutgruppe
5 Interaktionen
Heftigere Verläufe
Outdoor
26 Interaktionen
Überleben in Wilds

MEHR IN NEWS

Grippe Heuschnupfen
Pollen schon da!
Wiener Landgericht
Österreich
Madeleine McCann Entführung Geständnis
Vermisst

MEHR CORONAVIRUS

Ivermectin Coronavirus
220 Interaktionen
Zürichsee
covid kredite bund
1 Interaktionen
0,5 Prozent

MEHR AUS FRANKREICH

Merz besucht Macron
6 Interaktionen
Deutscher Wahlsieger
lecornu
2 Interaktionen
Verteidigungsindustrie
Mia Baby Paris
1 Interaktionen
Tragödie in Paris
Basilika von Nizza
30 Jahre Haft