Coronavirus: Forscher warnen vor neuer Variante BQ.1.1
Die neue Variante des Coronavirus, BQ.1.1 breitet sich rasch aus und bereitet Forschern Sorgen. Sie rechnen mit hohen Spitalauslastungen im Winter.
Das Wichtigste in Kürze
- BQ.1.1 könnte die neue dominierende Corona-Variante werden.
- Sie breitet sich rasant aus, in New York könnte sie schon einen Anteil von 37% haben.
- Forscher warnen vor der hohen Gefahr einer Re-Infektion.
Die Ansteckungen mit dem Coronavirus steigen wieder, es scheint sich eine Herbstwelle anzubahnen. Und genau jetzt scheinen sich BQ.1 und dessen Subvariante BQ.1.1, die Experten als «besorgniserregend» betiteln, auszubreiten.
Gemäss Anthony Fauci könnten die neuen Varianten «ziemlich lästig» werden, wie der US-Immunologe gegenüber «CBS» sagte. Sie breiteten sich aktuell weltweit schnell aus, innerhalb einer Woche sei der Anteil in den USA auf zehn Prozent gestiegen. Einige US-Medien berichten, dass der Anteil von BQ.1 und BQ.1.1 in New York bereits 37 Prozent betrage. Mediziner Eric Topol nennt BQ.1.1 auf Twitter eine der «besorgniserregendsten Varianten».
Auch dem deutschen Forscher Cornelius Römer bereiten die neuen Mutanten Sorgen. Gegenüber der vorherrschenden BA.5-Variante hätten sie einen Übertragungsvorteil und breiteten sich schnell aus, schreibt er auf Twitter.
Die neuen Typen hätten ihre Wirkung noch nicht gross zeigen können. Dennoch stiegen die Zahlen in Deutschland so stark wie im Vorjahr. Die nächsten Monate könnten eine «holprige Fahrt» werden, prognostiziert der Forscher. BQ.1.1 werde noch vor Ende November eine Variantenwelle in Europa und Nordamerika auslösen.
Coronavirus: Schutz der Impfung vor BQ.1.1 unklar
Virologe Friedemann Weber sagt gegenüber «Focus», dass noch unklar sei, ob BQ.1.1 oder eine andere Variante im Winter dominieren werde. Sehr wahrscheinlich sei aber, dass es wieder zu vielen Krankheitsausfällen und hohen Spitalauslastungen kommen werde.
Der deutsche Gesundheitsminister und Corona-Papst Karl Lauterbach warnte in der «FAZ» vor der hohen Infektionsgefahr. Setze sich BQ.1.1 durch, könnten sich auch jene wieder leicht infizieren, die bereits im Sommer Corona hatten. Gemäss Richard Neher von der Universität Basel liefern Preprint-Studien aus China und Schweden den Grund dafür. Die neuen Mutanten würden von menschlichen Antikörpern deutlich schlechter erkannt.
Wie wirksam die Impfungen gegen den neuen Typen BQ.1.1 und BQ.1 sein werden, lasse sich noch nicht sagen. Römer schätzt den Booster gegen BA.5 am wirksamsten ein, da BQ.1 von dieser Variante abstamme. Neuere Vakzine böten einen besseren Schutz als jene gegen den Wildtypen des Coronavirus. Doch jede Impfung schütze laut Römer besser als gar keine.