Coronavirus: Omikron könnte von den Mäusen stammen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Laut einer neuen Studie hat der Mensch das Coronavirus auf Mäuse übertragen. Dort soll Omikron entstanden und auf den Menschen zurückgekommen sein.

Coronavirus
Das Coronavirus soll vom Menschen auf die Maus gesprungen, dort mutiert und wieder zurückgekehrt sein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus wird vom Menschen auch auf Tiere übertragen.
  • Dort mutiert es weiter und kann zu gefährlicheren oder ungefährlicheren Varianten führen.
  • Laut einer Studie aus China soll Omikron in Mäusen entstanden sein.

Von der Fledermaus über einen Zwischenwirt auf den Menschen: So ist das Coronavirus zum Menschen gekommen und hat sich schnell weiterverbreitet. Dies ist die aktuelle und wahrscheinlichste These. Im Menschen mutierte das Virus dann weiter, Beta, Alpha und Delta sind mit grosser Wahrscheinlichkeit so entstanden.

Die Omikron-Variante soll ebenfalls in einem Menschen, einem HIV-Patienten, entstanden sein, so die bisher gängige These. Doch eine Studie der Universität der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bringt nun einen anderen Weg ins Spiel. So soll das Coronavirus bereits vor rund eineinhalb Jahren auf die Maus gesprungen sein. Dort soll es mutiert sein, sich verbreitet haben und schliesslich wieder auf den Menschen zurückgesprungen sein.

Corona
Cornel Fraefel, Direktor des Instituts für Virologie an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich. - Screenshot SRF

Cornel Fraefel, Direktor des Instituts für Virologie an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, hält den neuen Entstehungsweg für plausibel: «Die Studie hat viele Anhaltspunkte dafür, dass die Herkunft tatsächlich von einer Maus sein könnte», sagt er in der «Rundschau».

Die Omikron-Variante des Coronavirus habe aussergewöhnlich viele Mutationen im Spike-Protein. Deren Muster sei nicht typisch für die Herkunft aus Menschen, sondern typisch für die Herkunft aus der Maus.

Corona
Ein Hund wird auf das Coronavirus getestet. - Screenshot SRF

Die Maus ist nicht das erste Tier, das vom Coronavirus befallen wurde: In Dänemark wurden Millionen Nerze getötet – aus Furcht vor neuen, gefährlichen Mutationen. In Hongkong wurden tausende Hamster und andere Kleintiere eingeschläfert. Hunde und Katzen wurden auch schon positiv getestet, in ihnen scheint das Virus aber nicht weiter zu mutieren. In Nordamerika verbreitet sich das Virus aktuell unter den Weisswedelhirschen, die häufig nahe an Menschen herankommen.

Fraefel: Neue Varianten von Corona könnten Immunsystem austricksen

Laut Fraefel ist es wahrscheinlich, dass das Coronavirus in den Weisswedelhirschen bereits mutiert ist. Es bestehe auch die Gefahr, dass die neue Mutante wieder auf den Menschen springe. «Die neue Variante könnte dann vom menschlichen Immunsystem nicht erkannt werden und es so austricksen», sagt Fraefel in der «Rundschau».

Andererseits sei es auch möglich, dass eine neue Variante beim Menschen zu milderen Verläufen führe und trotzdem Immunität gebe. Fraefel: «Das ist das, was wir jetzt mit Omikron beobachten.»

Kommentare

Weiterlesen

fledermaus
147 Interaktionen
Coronavirus
441 Interaktionen

Mehr Coronavirus

Covid
10 Interaktionen
Raoult Studie Hydroxychloroquin Corona
9 Interaktionen
de
39 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich